1.100 bei landesweitem Warnstreik im privaten Versicherungsgewerbe – Kundgebungen in Stuttgart und Karlsruhe

Heute haben sich rund 1.100 Beschäftigte aus dem privaten Versicherungsgewerbe in Baden-Württemberg an einem landesweiten Warnstreik beteiligt. Aufgerufen hatte ver.di Baden-Württemberg, nachdem auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen in der Nacht zum vergangenen Samstag ohne Ergebnis geblieben war.

Betroffen sind Standorte in Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und Kornwestheim. In Stuttgart und Karlsruhe fanden am Vormittag zentrale Kundgebungen statt. Frank Hawel, ver.di Baden-Württemberg: „Das bisherige Angebot gleicht die Reallohnverluste der letzten Jahre bei weitem nicht aus. Die Versicherungsunternehmen könnten sich eine faire Tariferhöhung locker leisten. Sie wollen ihre Beschäftigten nicht an den guten Gewinnen beteiligen. Das akzeptieren die Belegschaften nicht mehr länger.“

Die Arbeitgeber, vertreten durch den Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV), hatten zwar ein verbessertes Angebot vorgelegt, dieses wurde von ver.di jedoch weiterhin als unzureichend bewertet. Bundesweit kam es heute ebenfalls zu Streikaktionen in mehreren Bundesländern.

Die Gewerkschaft hatte zwölf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Versicherungsunternehmen boten jetzt lediglich eine Tariferhöhung zum August 2025 von 4,8 Prozent und weitere 3,3 Prozent ab September 2026 an, bei einer Laufzeit von 28 Monaten. Damit werden die Inflationsverluste der vergangenen Jahre für die Beschäftigten fast komplett ignoriert. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeberseite bleiben die Realeinkommen sogar noch unter dem Niveau von 2020: Ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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