Noch keine Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt sichtbar: Arbeitslosigkeit nimmt im März weiter zu

21 480 Frauen und Männer waren im März arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote steigt auf 4,7 Prozent

5 536 offene Arbeitsstellen waren im Bestand gemeldet

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Der Arbeitsmarkt kommt in diesem Jahr nicht in Schwung. Die sonst übliche Frühjahrsbelebung blieb aus. Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Agenturbezirk Göppingen nahm um 320 auf 21 480 zu, das ist ein Plus im Vergleich zu Februar um 1,5 Prozent. Gegenüber März 2024 waren 2 035 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 10,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg auf 4,7 Prozent (März 2024: 4,3 Prozent).

„Für gewöhnlich sehen wir mit Beginn des Frühjahrs eine Belebung auf dem Arbeitsmarkt, die mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl einhergeht. Diese sonst saisonal übliche Entwicklung hat in diesem Jahr nicht stattgefunden. Vielmehr setzt sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit weiter fort, erklärt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen mit Blick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März.

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 9 671 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

11 809 Personen waren in der Grundsicherung, die jetzt Bürgergeld heißt, gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 von den Jobcentern betreut und fließen seitdem sukzessive in die Arbeitslosenstatistik ein. Im März waren 1 923 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen 

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im März insgesamt 13 767 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 170 Personen oder 1,3 Prozent mehr als im Februar, und
1 396 (plus 11,3 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 4,4 Prozent (Esslingen: 4,8 Prozent; Kirchheim: 4,4 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,8 Prozent und Nürtingen: 4,1 Prozent).
Im März 2024 lag sie bei 4,0 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im März insgesamt 7 713 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 150 Personen mehr (plus 2,0 Prozent) als im Februar, und 639 (plus 9,0 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 5,3 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 5,3 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 4,9 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen 

Im März waren 351 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 15 Personen oder 4,5 Prozent mehr als vor einem Monat, und 4 Personen oder 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 2 028 Arbeitslose, 116 Personen oder 6,1 Prozent mehr als im Vormonat, und 279 Personen oder 16,0 Prozent mehr als im März 2024.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen hat im Vergleich zu Februar um 89 Personen (plus 1,2 Prozent) auf 7 515 Personen zugenommen. Das waren 563 Personen (plus 8,1 Prozent) mehr als im März 2024.

5 816 Menschen waren im Februar seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 68 Personen (plus 1,2 Prozent) mehr als im Vormonat, und 644 (plus 12,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um eine Person oder 0,1 Prozent gestiegen und lag jetzt bei 899 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 79 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 9,6 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, Sprachkursen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 133 Personen (plus 0,5 Prozent) gestiegen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im März bei 28 061 Personen. Das waren 1 518 (plus 5,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im März 5 536 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet (Stellenbestand insgesamt). Das sind 167 (minus 2,9 Prozent) weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 648 Stellen (minus 10,5 Prozent) weniger.

Insgesamt wurden im März 1 270 Stellen neu gemeldet. Das waren 267 (minus 17,4 Prozent) weniger als im Februar, und 138 (minus 9,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 30.09.2024 belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk auf 315 308 Arbeitnehmer. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Abnahme um 1 411 oder 0,4 Prozent.

Ausbildungsstellenmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden
5 068 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 149 oder 3,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 3 075 als Zwischenstand 2,3 Prozent höher als im Vorjahr, das sind 69 Personen.

Landkreis Esslingen:

Im Landkreis Esslingen meldeten sich 1 935 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 101 mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Plus von 5,5 Prozent. Zugleich gab es 3 479 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 324 oder 10,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Landkreis Göppingen:

Im Landkreis Göppingen meldeten sich 1 140 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 32 weniger als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Minus von 2,7 Prozent. Zugleich gab es 1 589 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 175 oder 9,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Der Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren verändert: es gibt mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Das bedeutet, dass Betriebe rechtzeitig in das Rennen um ihren beruflichen Nachwuchs einsteigen müssen. Im Moment ist der Vermittlungsprozess für den Ausbildungsbeginn im Herbst in vollem Gange“, meint Käppel und appelliert sowohl an Betriebe, ihre Ausbildungsstellen zu melden, als auch an Jugendliche, sich von der Berufsberatung beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen zu lassen.

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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