Mit Warnstreiks in den Regionen Esslingen, Waiblingen und Schwäbisch Hall hat die dritte Streikwoche im öffentlichen Dienst heute begonnen. Höhepunkt in Baden-Württemberg wird der Donnerstag, an dem in Stuttgart, Mannheim und Freiburg jeweils im gesamten ver.di Bezirk in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen wird.
Auch am Dienstag und Mittwoch finden weitere größere regionale Streiktage statt. Mit dieser deutlichen Ausweitung der Warnstreiks will ver.di Baden-Württemberg den Druck für die zweite Verhandlungsrunde ab dem 17. Februar maximieren.
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter, sagte heute Morgen auf der Kundgebung in Esslingen: „Während die öffentlichen Debatten in diesen Tagen völlig überlagert werden von lauten Überschriften und wenig Lösungsvorschlägen, findet in dieser größten Tarifrunde des Jahres 2025 das Gegenteil statt. Es geht um konkrete Antworten auf echte Probleme im öffentlichen Dienst. Genau das mobilisiert die Kolleginnen und Kollegen enorm. Der Rückenwind für die Forderungen nach mehr Geld und Zeitsouveränität ist überall spürbar. Diese Tarifbewegung für Millionen direkt und indirekt betroffene Beschäftigte stärkt nicht nur den öffentlichen Dienst, sondern auch den Zusammenhalt in unserer im Frühjahr 2025 fragilen Demokratie.“
Warnstreiks nach ver.di Bezirken in den nächsten Tagen:
Stuttgart Montag, 10. Februar: Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes im Landkreis Rems-Murr / Waiblingen. Ab 9:00 Uhr Eintreffen der Streikenden auf dem Elsbeth-und-Herman-Platz in Waiblingen, ab 10:00 Uhr Auftaktkundgebung auf dem Elsbeth-und-Hermann-Zeller-Platz, im Anschluss Demonstration durch Waiblingen mit Zwischenkundgebung am Neuen Rathaus / Stadtbücherei, gegen 11.15 Uhr Abschlusskundgebung auf dem Elsbeth-und-Hermann-Zeller-Platz. Mittwoch, 12. Februar: Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes im Landkreis Böblingen. Ab 9:00 Uhr Sammeln der Streikenden auf dem Ida-Ehre-Platz, ab 10:00 Uhr Auftaktkundgebung und im Anschluss Demonstration, gegen 11:15 Abschlusskundgebung auf dem Ida-Ehre-Platz. Donnerstag, 13. Februar: Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in der Landeshauptstadt Stuttgart und den Landkreisen Ludwigsburg, Böblingen und Rems-Murr (ohne ÖPNV). Sammeln der Streikenden am Gewerkschaftshaus, Demonstration durch die Innenstadt, Abschlusskundgebung Schlossplatz, u.a. mit Redebeiträgen von ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross.
Fils-Neckar-Alb: Montag, 10. Februar: Warnstreik in Esslingen in allen Bereichen bei der Stadt Esslingen Verwaltung, Kitas, Bauhof, Feuerwehr, Städtische Gebäude Esslingen, Klinikum Esslingen, Stadtwerke Esslingen, Landratsamt Esslingen, Stadtverkehr Esslingen, Agentur für Arbeit& Jobcenter Esslingen, Stadt- & Kreisjugendring, Kreisparkasse Esslingen + Gemeinde Deizisau, Straßenmeisterei Deizisau; Stiftung Jugendhilfe aktiv. Kundgebung ist um 10:30 Rathausplatz Esslingen mit ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross. Dienstag, 11. Februar: Warnstreik in Tübingen in allen Bereichen bei der Stadt Tübingen Verwaltung, Kitas, KST, Schulkindbetreuung, Stadtwerke Tübingen, Landratsamt Tübingen, Agentur für Arbeit & Jobcenter Tübingen, Musikschule Tübingen, Kreisparkasse Tübingen, KBF + Gemeinde Ammerbuch, Ofterdingen. Kundgebung ist um 10:30 auf dem Marktplatz in Tübingen mit dem ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross. Donnerstag, 13. Februar: Warnstreik in Reutlingen in allen Bereichen bei der Stadt Reutlingen & Pfullingen u.a. Verwaltung, Kitas, Feuerwehr, TBR, SER, Stadtwerke FairEnergie und FairNetz Reutlingen, Landratsamt Reutlingen + Straßenmeisterei Eningen, Agentur für Arbeit & Jobcenter Reutlingen, Kreissparkasse Reutlingen, DRV BW Regionalzentrum Reutlingen, Komm.ONE & Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Standort Reutlingen, Kreisklinik Reutlingen, PP.rt Reutlingen, Habila, pro juventa + Gemeinde Pliezhausen & Wannweil. Kundgebung ist um 11:00 auf dem Marktplatz in Reutlingen mit dem ver.di Landesfachbereichsleiter Gesundheit sozial Dienste Jakob Becker.
Mittelbaden-Nordschwarzwald: Dienstag, 11. Februar: Warnstreik in allen Bereichen in Calw und im Landkreis Freudenstadt. Kundgebung in Calw auf dem Marktplatz um zehn Uhr. Freitag, 14. Februar: Streiktag in Pforzheim mit Demo vom Landratsamt Enzkreis ab 09:30 Uhr zum Waisenhausplatz dort Kundgebung um 10:00 Uhr. Aufgerufen sind alle Kommunen im nördlichen Landkreis Karlsruhe, die Kommunen im Landkreis Enzkreis, die Stadt Pforzheim, die Stadtwerke Pforzheim, das Theater Pforzheim u.a..
Heilbronn-Neckar-Franken: Montag, 10. Februar: Warnstreiks in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes bei der Stadt Schwäbisch Hall, Stadtwerke Schwäbisch Hall, Gemeinde Braunsbach, Gemeinde Kupferzell, Gemeinde Obersontheim, Landratsamt Schwäbisch Hall, Stadt Gaildorf, Stadt Öhringen, Gemeinde Michelbach an der Bilz, Stadt Vellberg. Auftakt um 09:00 Uhr am ZOB in Schwäbisch Hall, Beginn Demo gegen 9:30 Uhr, danach Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz mit Maike Schollenberger stellv. ver.di Landesbezirksleiterin. Dienstag, 11. Februar: Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes bei der Stadt Heilbronn; Landratsamt Heilbronn, Agentur für Arbeit Heilbronn, Jobcenter, Kreissparkasse Heilbronn, Stadtwerke Heilbronn inkl. Verkehrsbetriebe und Bäder, HNVG, SLK Kliniken, Gemeinde Langenbrettach, GVV Weinsberg, Stadt Bad Friedrichshall, Stadt Brackenheim, Stadt Eppingen, Stadt Güglingen, Stadt Gundelsheim, Stadt Lauffen am Neckar, Stadt Neckarsulm, Stadt Neuenstadt a.K., Stadt Weinsberg, Wasser- und Schifffahrtsamt, Zweckverband Abwasserbeseitigung „unteres Kochertal“ Auftakt um 9:00 Uhr am Berliner Platz Heilbronn, 9:30 Uhr Beginn Demo, danach Abschlusskundgebung auf dem Kiliansplatz mit Maike Schollenberger, stellv. ver.di Landesbezirksleiterin. Mittwoch, 12. Februar: Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes bei der Stadt Crailsheim, Landratsamt Schwäbisch Hall, Landkreis Schwäbisch Hall, Klinikum, Stadt Schwäbisch Hall. Auftakt um 9:00 Uhr am Klinikum in Crailsheim, 9:30 Uhr Start Demo, danach Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz. Donnerstag, 13. Februar: Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes bei der Stadt Wertheim, der DRV Bund Reha-Klinik Taubertal, Krankenhaus und Heime Main-Tauber, der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWN) und Kreislaufwirtschaft (KWIN) des Neckar-Odenwaldkreises. Auftakt um 9:00 Uhr auf der Grünfläche am Parkplatz gegenüber des Spitzenturms, Beginn Demo um 9:30 Uhr, anschließend Abschlusskundgebung am Ausgangspunkt. Freitag, 14.2.2025 Warnstreik in allen Bereichen der Stadt Mosbach, der Stadt Buchen, Landesratsamt Neckar-Odenwald-Kreis, Bundeswehr Materiallager und Ausbildungswerkstatt Neckarzimmern, Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWN) und Kreislaufwirtschaft (KWIN) des Neckar-Odenwaldkreises, Neckar-Odenwald-Kliniken Kundgebung um 8:00 Uhr am Wimpinaplatz in Buchen. Kundgebung um 11:00 Uhr am Marktplatz in Mosbach.
Rhein-Neckar: Donnerstag, 13. Februar: Warnstreik in Mannheim. Betroffen sind das Klinikum, die Sparkasse, die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter, die städtischen Tageseinrichtungen für Kinder und die Schulkindbetreuung, der Stadtraumservice und die Stadtentwässerung, das Nationaltheater, sowie weitere Fachbereiche und Eigenbetriebe. Es kann zu Einschränkungen und Schließungen in den bestreikten Einrichtungen kommen. Demo ab ca. 9:00 Uhr am Gewerkschaftshaus und ggf. an der Käfertalerstraße, Kundgebung um ca. 9:30 Uhr am alten Messplatz Mannheim.
Südbaden Schwarzwald: Mittwoch, 12. Februar: Warnstreik Ortenau Klinikum, Schwerpunkt in Lahr, Kundgebung 14:00h vor dem Klinikum Lahr.
Donnerstag, 13. Februar: Zentraler Streiktag in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes im ganzen ver.di Bezirk. Hauptrednerin auf der Kundgebung in Freiburg ist die stellvertretende ver.di Vorsitzende und Co-Verhandlungsführerin Christine Behle.
Ulm-Oberschwaben: Mittwoch, 12. Februar: Warnstreik beim Gebäudemanagement Stadt Ulm (8:30 – 19:00). Donnerstag, 13. Februar: Warnstreik am Ostalbklinikum Aalen mit Schwerpunkt OP/ Anästhesie. 8:30 Uhr Streikkundgebung vor dem Haupteingang.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2025 für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. – 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen sowie auf Versorgungsempfänger:innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion. In Baden-Württemberg sind nach Angaben des KAV insgesamt 385.000 Beschäftigte direkt von den Tarifverhandlungen betroffen. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes am Stichtag 30. Juni 2023 arbeiten davon rund 248.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Rund 67 Prozent der Beschäftigten in den Kommunen (insgesamt inklusive Beamt:innen) sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent. Ebenso direkt betroffen sind rund 30.000 Beschäftigte bei den baden-württembergischen Sparkassen sowie Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Versorgungsbetrieben und Nahverkehrsunternehmen. Außerdem haben die bundesweiten Verhandlungen unter anderem Auswirkungen auf den Verlauf der Tarifrunde von rund 10.000 Beschäftigten bei der Agentur für Arbeit und über 3.000 Beschäftigten bei der Deutschen Rentenversicherung im Land.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg