Seit heute streiken die Beschäftigten der ZGS GmbH und mit ihnen im Solidaritätsstreik die Beschäftigten der Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten sowie der Kreiszeitung Böblinger Bote, Bechtle Verlag&Druck Esslingen (Eßlinger Zeitung) und der Cannstatter Zeitung. Streik-Ende ist am Montag, 23. Dezember 2024, um 23.30 Uhr.
Maike Schollenberger, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte heute Mittag im DGB-Haus vor über hundert Streikenden: „Während der Arbeitgeber seinen eigenen Beschäftigten kurz vor Weinachten weiter nur die kalte Schulter zeigt, ist die Solidarität in der Belegschaft beeindruckend. Insgesamt sind das die Streiktage 14 bis 18 im Kampf gegen die Tarifflucht im Pressehaus. Und die Kolleginnen und Kollegen lassen sich nicht spalten. Streikende mit Tarif und ohne stehen weiter zusammen für das Ziel: Gute und tarifliche Arbeitsbedingungen für alle.“
Grund für den Arbeitskampf ist die Tarifflucht des Arbeitgebers. Dazu hat die Südwestdeutsche Medienholding SWMH eigens die nicht tarifgebundene ZGS gegründet und die Beschäftigten der Leonberger Kreiszeitung, der Kornwestheimer Zeitung, der Marbacher Zeitung und der Pressehaus Infotechnik sowie einen Teil der StZN-Belegschaft gezwungen, in die ZGS zu wechseln. Neueinstellungen werden nur noch in dieser tarifflüchtigen Firma vorgenommen. Die Einkommensunterschiede zwischen tarifgebundenen und tariflosen Beschäftigten betragen je nach Beruf bis zu über 10.000 Euro im Jahr. Ein Angebot der Gewerkschaften ver.di und DJV zu Tarifgesprächen vom 13. Dezember 2024 hat die Geschäftsführung unbeantwortet gelassen. In einer Mail an die Beschäftigten favorisiert der Arbeitgeber stattdessen ein „Betriebliches Bündnis für die ZGS“. Darin wirbt die Geschäftsführung angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation für die Beibehaltung von zwei Redaktionsgesellschaften mit unterschiedlichen Arbeitsbedingungen.
Uwe Kreft, ver.di Stuttgart: „Wie die Geschäftsführung der ZGS GmbH darauf kommt, dass Lösungen mit Gewerkschaften nicht möglich sind, weil diese die nötige Flexibilität vermissen lassen, bleibt schon allein deshalb rätselhaft, weil die Geschäftsführung bisher jegliche Gespräche verweigert hat. Die Ungerechtigkeit, dass Beschäftigte für dieselbe Arbeit deutlich weniger verdienen, wird durch betriebliche Bündnisse nicht behoben, sondern verschärft.“
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg