Ab heute ruft ver.di die Beschäftigten der Zeitungsgruppe Stuttgart GmbH (ZGS) für drei Tage zum Warnstreik auf. Auch bei der Redaktion Stuttgarter Zeitung Stuttgarter Nachrichten (StZN) und der Kreiszeitung Böblinger Bote (KBB) wird wieder zu gleichzeitigen Solidaritätsstreiks aufgerufen. Grund für den Arbeitskampf ist die Tarifflucht des Arbeitgebers.
Dazu hat die Südwestdeutsche Medienholding SWMH eigens die nicht tarifgebundene ZGS gegründet und die Beschäftigten der Leonberger Kreiszeitung, der Kornwestheimer Zeitung, der Marbacher Zeitung und der Pressehaus Infotechnik sowie einen Teil der StZN-Belegschaft gezwungen, in die ZGS zu wechseln. Neueinstellungen werden nur noch in dieser tarifflüchtigen Firma vorgenommen.
Die Einkommensunterschiede zwischen tarifgebundenen und tariflosen Beschäftigten betragen je nach Beruf bis zu über 10.000 Euro im Jahr. Bisher fanden bereits sechs Streiktage statt, ohne jede Reaktion des Konzerns.
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Der Versuch des Zeitungskonzern, die Belegschaft zu spalten, ist gescheitert. Die Kolleginnen und Kollegen lassen sich nicht auseinander dividieren. Beschäftigte, die noch unter den Schutz der Tarifverträge fallen, streiken zusammen mit allen, die bereits in die tariflose Tochter ZGS gezwungen wurden und werden. Wir lassen nicht locker, bis die Tarifflucht im Pressehaus beendet ist.“
Zur Stunde ist eine Streikversammlung im DGB-Haus in Stuttgart statt. Maike Schollenberger, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte dort vor über hundert Streikenden: „Qualitätszeitungen brauchen qualifiziertes Personal, und qualifiziertes Personal muss angemessen, also tariflich, bezahlt werden. Die Beschäftigten sind bitter enttäuscht über die inzwischen zwei Jahre dauernde Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite.“
Am morgigen Mittwoch findet eine Protestkundgebung um 12 Uhr vor dem Pressehaus in Stuttgart-Möhringen mit ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross statt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg