Nach der zweiten „enttäuschenden“ Verhandlungsrunde am 12. September 2024 ruft ver.di nun alle Standorte der öffentlichen Banken in Baden-Württemberg zu einem ganztägigen Streik am Donnerstag, dem 10. Oktober 2024, auf. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind die Landesbank Baden-Württemberg (inklusive der BW-Bank Filialen und der LBBW Service GmbH), die L-Bank (Staatsbank für Baden-Württemberg), die Landesbausparkasse LBS-Süd sowie der Deutsche Sparkassenverlag (DSV-Gruppe).
Geplant ist eine Busfahrt mit den Streikenden direkt zur dritten Verhandlungsrunde nach Mainz. Gemeinsam mit über 1.000 erwarteten Streikenden der öffentlichen Banken aus mehreren Bundesländern soll vor Ort der Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöht werden, um ein deutlich verbessertes Angebot zu erhalten und nach Möglichkeit auch einen Abschluss zu erzielen. ver.di rechnet damit, dass sich auch viele Beschäftigte, die nicht zum Protest nach Mainz mitfahren, den Warnstreiks vor Ort anschließen und es auch zu Filialschließungen kommt.
Frank Hawel von ver.di Baden-Württemberg: „Mit dem unzureichenden Angebot der letzten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber klar gemacht, dass sie nicht bereit sind, die aktuelle Situation ihrer Beschäftigten in Zeiten von Inflation und Fachkräftemangel zu berücksichtigen. Auch die Kolleginnen und Kollegen der öffentlichen Banken haben einen guten und konkurrenzfähigen Abschluss verdient. Der Abschluss darf keinesfalls unter den bereits abgeschlossenen Tarifverträgen in der Branche wie bei den privaten Banken oder der Postbank bleiben.“ Die Arbeitgeber hatten zuletzt drei Erhöhungsschritte mit insgesamt 10,8 Prozent bei einer sehr langen Laufzeit von 35 Monaten angeboten, nachdem bereits der letzte Abschluss aus dem Jahr 2021 eine so lange Laufzeit hatte und materiell weit unter der 2022 einsetzenden Inflation lag. ver.di begrüßt dagegen, dass immerhin Bewegung in die Gespräche zur Übernahme von Nachwuchskräften gekommen ist und der Arbeitgeberverband darüber hinaus auch seine Bereitschaft signalisiert hatte, die Vergütungen für Nachwuchskräfte deutlich anzuheben. Begrüßenswert ist auch, dass es Gesprächsbereitschaft zur Weiterentwicklung der tarifvertraglichen Arbeitszeitgestaltung gibt. ver.di fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat, und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Daneben setzt sich ver.di für einen Einstieg in Verhandlungen über eine Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen ein. ver.di verhandelt bei den Tarifrunden der öffentlichen Banken für rund 60.000 Beschäftigte aus 63 Instituten, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Tarifverhandlungen werden in der dritten Runde am 10. Oktober 2024 in Mainz fortgesetzt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg