Im Fokus der aktuellen „GesellschaftsReport BW“-Ausgabe steht die Untersuchung der Gründe, weshalb Migrantinnen nicht erwerbstätig sind, obwohl sie arbeiten wollen.
Die aktuelle Ausgabe der Berichtsreihe „GesellschaftsReport BW“, die im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration von der FamilienForschung Baden-Württemberg verfasst wird, widmet sich der Frage, weshalb Frauen mit Migrationserfahrung, bei denen ein Arbeitswunsch besteht, diesem nicht nachkommen. Als Schlüsselfaktoren identifiziert der Report (PDF) unter anderem den Zuzugsgrund, die Aufenthaltsdauer, das Vorhandensein der deutschen Staatsangehörigkeit und die Verwendung der deutschen Sprache im Alltag.
„Mit der Förderung von lokalen Empowermentprojekten für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte sind wir bereits einen wichtigen Schritt gegangen. Die Ergebnisse des GesellschaftsReports geben uns nun weitere Impulse für die fachliche Arbeit in diesem Bereich“, sagte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig anlässlich der Veröffentlichung des Reports.
Aufenthaltsdauer, deutsche Staatsangehörigkeit und deutsche Sprache spielen Schlüsselrolle
Einen großen Einfluss darauf, ob Migrantinnen, die arbeiten wollen, auch tatsächlich arbeiten, haben laut dem Report unter anderem die Aufenthaltsdauer, das Vorhandensein einer deutschen Staatsangehörigkeit und die Verwendung der deutschen Sprache im Alltag.
Eine längere Aufenthaltsdauer erhöht die Erwerbswahrscheinlichkeit der Gruppe signifikant, mit diesem Faktor verbunden ist auch der Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Um die Zeit zwischen Ankunft in Deutschland und Beginn der Erwerbstätigkeit zu verkürzen, setzt Baden-Württemberg auf niedrigschwellige Beratungsangebote und zielgruppenspezifische Sprachkurse. „Wir haben in Baden-Württemberg eine gute Struktur an Unterstützungsangeboten für die Zielgruppe. Diese werden mit den neuen Projekten zur Teilhabe von Frauen mit Zuwanderungsgeschichte an der Gesellschaft und am Erwerbsleben im Rahmen des Förderaufrufs Empowerment noch gestärkt“, sagte Leidig.
Auch die familiäre Situation spielt eine Rolle. „Die Auswertung der Daten bestätigt, dass auch das Vorhandensein von Kindern unter zwölf Jahren einen hohen Einfluss auf die Erwerbstätigkeit hat“, so Leidig. Deshalb gilt es weiterhin, den Zugang zu einer bedarfsgerechten Kinderbetreuung zu ermöglichen.