Es ist gut, dass der Bundesrat heute grünes Licht für das Berufsbildungsvalidierungsgesetz gegeben hat. Das Gesetz eröffnet Betrieben wie Arbeitskräften neue Möglichkeiten und ist damit ein weiterer wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel“, sagt Andrea Bosch, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin Berufliche Qualifikation und Fachkräfte der IHK Region Stuttgart, die im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Ausbildungsfragen und für Fachkräfte federführend ist. „Die Personalnot der Betriebe ist so groß, dass wir jetzt zeitnah an allen Ecken gegensteuern müssen.“
Mit dem Berufsbildungsvalidierungsgesetz sollen Personen mit Berufserfahrung, die aber keinen formalen Nachweis über ihr Können besitzen, die Möglichkeit bekommen, ihre berufsrelevanten Kompetenzen validieren zu lassen. Sie erhalten dafür ein entsprechendes Validierungszertifikat. „Die Unternehmen können damit aus einem breiteren Bewerberpool auswählen“, so Bosch. Denn das Validierungszertifikat biete neben Arbeitszeugnissen einen zusätzlichen Nachweis über die aktuellen beruflichen Kompetenzen. Aber auch den Bewerberinnen und Bewerbern bringe es Vorteile: „Das Zertifikat erhöht nicht nur die Chancen am Arbeitsmarkt, es verbessert auch die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten. Wir sind optimistisch, dass das Gesetz positive Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen wird.“
Die IHK Region Stuttgart ist eine von bundesweit 32 Kammern – darunter 17 Industrie- und Handelskammern, 13 Handwerkskammern und zwei Landwirtschaftskammern -, die das Validierungsverfahren in einer Vielzahl von Berufen in den vergangenen Jahren erprobt hat. Das bislang vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt ‚Valikom‘ läuft im Oktober 2024 aus. „Die Kammern sollen das Validierungsverfahren ab Januar flächendeckend anbieten, deshalb war es wichtig, dass die Entscheidung frühzeitig gefallen ist“, sagt Bosch. „Wenn alles reibungslos laufen soll, brauchen wir Vorlaufzeit.“
Weitere Informationen zum Projekt Valikom finden Sie hier.
Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.
PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag