Nachdem ver.di das zweite Angebot des Arbeitgeberverbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg e.V. AVSL (ohne Tarifbezirk Südbaden) als zu niedrig bewertet hatte, fanden vom 10. bis 16. April Warnstreiks in Baden-Württemberg statt. Unter anderem wurde bei Kühne + Nagel in Friedrichshafen und Gärtringen, DACHSER in Kornwestheim, Vaihingen Enz und Langenau, Gebrüder Weiss in Esslingen und Wernau, CTDI Solutions in Malsch, Schenker in Mannheim, Ditzingen und Herbrechtingen, FedEx in Mannheim, Nufringen und Korntal-Münchingen und UPS in Ditzingen und Mannheim gestreikt.
Andraes Henze, ver.di Landesbezirksfachbereichsleiter und Verhandlungsführer: „Die hohe Streikbereitschaft zeigt deutlich, dass die Beschäftigten hinter unserer Forderung stehen. Sie haben großen Nachholbedarf. Nun ist der Arbeitgeberverband gefordert, eine große Schippe draufzulegen. Sonst werden wir die Warnstreiks ausweiten müssen.“
Allein die Differenz zwischen den Entgelterhöhungen und den Inflationsraten der letzten vier Jahre beträgt 6,7 Prozent. ver.di fordert für den drittgrößten Logistikstandort in Deutschland die Entgelte um 13 Prozent und die Ausbildungsvergütung um monatlich 200 Euro pro Ausbildungsjahr zu erhöhen. Zudem fordert ver.di die Einführung einer weiteren Stufe bei der Betriebszugehörigkeitszulage für die gewerblichen Beschäftigten. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen.
Der AVSL hat in der zweiten Verhandlungsrunde bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Monatsentgelte um 4,5 Prozent zum 1. April 2024 und eine weitere Erhöhung um 2,3 Prozent zum 1. April 2025 angeboten. Eine Erhöhung der Betriebszugehörigkeitszulage wurde ab dem 1. April 2025 in Aussicht gestellt, aber nicht näher beziffert. Die Auszubildendenvergütungen sollen monatlich um 50 Euro pro Ausbildungsjahr erhöht werden. Am morgigen Mittwoch werden die Verhandlungen in der dritten Runde fortgesetzt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg