Morgen letzter Donnerstag für Kitas vor dem Staatsministerium

Seit dem 19.Oktober 2023 ruft ver.di bundesweit zu wöchentlichen Mahnwachen auf und macht damit auf die dramatische Personalsituation in den Kindertagesstätten aufmerksam. Auch in Baden-Württemberg fanden zahlreiche „Donnerstage für Kitas“ statt, unter anderem in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg und Heilbronn.

Stellvertretend für die 722.000 pädagogisch und leitenden Beschäftigten in den Kitas haben in fast allen Bundesländern Beschäftigte aus Kitas unter anderem. vor den Staatskanzleien, den Senaten, den Landes – und Bundesministerien gestanden, Aktionen durchgeführt und mit politischen Vertreter:innen gesprochen, um über die Situation zu informieren. Am Donnerstag, dem 21. Dezember 2023, finden bundesweit vorerst die letzten Mahnwachen unter dem Motto „Donnerstag für gute Kitas – Es donnert in den Kitas“ statt. In Baden-Württemberg ist die letzte Mahnwache direkt vor dem Staatsministerium ab acht Uhr. Die Forderungen an die Landesregierung und Ministerpräsident Kretschmann werden von betroffenen Kolleginnen und Kollegen dort abgeben.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Die Situation in den Kitas muss jetzt Chefsache werden. Deshalb stehen wir morgen vor dem Staatsministerium.“ „Mit ihren Aktionen konnten die Kolleginnen und Kollegen mit vielen verantwortlichen Politikerinnen und Politkern ins Gespräch kommen. Auch in den Ministerien und im Kanzleramt haben Gespräche stattgefunden. Jetzt müssen wir Taten sehen“, fordert die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Uns ist klar, dass sich die Länder keine Fachkräfte für die Kitas „backen“ können. Doch weiteres ungeplantes und unabgestimmtes Vorgehen wird die Krise weiterverstärken.“ Schon jetzt besteht eine erhebliche Gefährdung für Kinder und Beschäftigte in den Einrichtungen. Dem Bildungs- und Betreuungsauftrag können die Fachkräfte nicht mehr im notwendigen Umfang gerecht werden, die Beschäftigten erkranken häufig oder wollen das Arbeitsfeld sogar ganz verlassen. „Was das langfristig für unser Land als Wirtschaftsstandort heute und in Zukunft bedeutet, sollte allen Verantwortlichen klar sein. Wenn es keine Lösungen gibt, müssen Eltern ihre Kinder wieder zu Hause versorgen und können nicht am Erwerbsleben teilnehmen.“

Die Pisa-Ergebnisse würden deutlich zeigen, wie es um die Fachkräfte von morgen stehe, betonte Behle. Frühkindliche Bildung in einem stabilen Kita-System ist die Grundlage für die Zukunft eines jeden Kindes, für Bildungsgerechtigkeit, für eine funktionierende Wirtschaft und eine demokratische Gesellschaft.   Um die Situation für Beschäftigte, Kinder und Eltern zu ändern, müsste den ver.di-Forderungen umgehend entsprochen werden: • Stabilisierung des bestehenden Kita-Systems • Stopp des Abbaus der Qualitätsstandards • Veranstaltung eines bundesweiten Kita-Gipfels • Beteiligung des Bundes • Stufenplan zum Ausbau der Erzieher*innenausbildung • Planvoller Kita-Ausbau • Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Familien ver.di wird mit dem Donnerstag vor Weihnachten die Mahnwachen vorerst beenden, für das kommende Jahr sind jedoch weitere Aktionen in Vorbereitung. Informationen zur ver.di-Kampagne SOS Kita und den Mahnwachen: www.sos-kita.verdi.de Mahnwachen: https://oeffentliche-private-dienste.verdi.de/mein-arbeitsplatz/bildung-und-erziehung/++co++08b88f22-69a7-11ee-afd6-001a4a160111

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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