Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg und Groß- und Außenhandel Baden-Württemberg – Warnstreiks in mehreren Städten mit Umgebung

Am Freitag, den 13. Oktober ruft die Gewerkschaft ver.di in mehreren Städten des Landes (mit Umgebung) zu ganztägigen Warnstreiks auf. Aufgerufen werden Beschäftigte aus dem Bereich Mittelbaden-Nordschwarzwald (u.a. Karlsruhe, Pforzheim, Freudenstadt), dem Bereich Rhein-Neckar (u.a. Mannheim und Umgebung), Ludwigburg, Bietigheim-Bissingen, Heilbronn und Schwäbisch Hall mit Umgebung, Ulm sowie im Bereich Neckar-Fils (u.a. Reutlingen, Göppingen und Esslingen) .

Betroffen sind u. a. die Unternehmen Kaufland, H&M, Ikea, Obi, Primark, Zara, Edeka Fleischwerk und ein dm-Lager. Mit den Arbeitsniederlegungen soll weiterer Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden, die seit über 6 ½ Monaten (Einzel- u. Versandhandel) bzw. 5 ½ Monaten (Groß- u. Außenhandel) andauern. Mittlerweile zahlen etliche Unternehmen Entgelterhöhungen einseitig an ihre Beschäftigten aus (5,3 % bzw. 5,1 % im laufenden Jahr).

Wolfgang Krüger, ver.di Verhandlungsführer: „Die freiwilligen Vorweganhebungen halten die KollegInnen in den Betrieben nicht von weiteren Protesten ab. Im Gegenteil: Was nun vorab gezahlt wird, ist viel zu niedrig. Nicht einmal die Preissteigerungen im laufenden Jahr werden ausgeglichen.“

Die Arbeitgeber bieten (jeweils für 24 Monate):

Im Einzelhandel: – Tabellenwirksame Erhöhungen zum 01.08.2023 um 5,3 %, mindestens 13,00 Euro pro Stunde. – Tabellenwirksame Erhöhungen zum 01.04 2024 um 3,1 %, mindestens 13,50 Euro pro Stunde. – Erhöhung der Ausbildungsvergütungen ab 01.07.2023 um 50 Euro sowie ab 01.04.2024 Erhöhung um 3,1 %. – Zahlung einer (steuer- und abgabenfreien) Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 450 Euro (Teilzeitkräfte: anteilig. Azubis: 150 Euro), zahlbar zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Im Groß- und Außenhandel: – Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen ab 01.09.2023 um 5,1 Prozent – Zahlung einer (steuer- und abgabenfreien) Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 700 Euro im Monat nach dem Abschluss (Azubis: 50 %, Teilzeitkräfte: anteilig) – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,9 Prozent ab dem 01.08.2024 (Azubis entsprechend) – Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 700 Euro im Januar 2024 (Azubis: 50 %, Teilzeitkräfte: anteilig).

Die ver.di-Forderungen lauten:

Im Einzelhandel: – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 % – Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 200 € – Verdoppelung der Sozialzulagen – Laufzeit: 12 Monate – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit

Im Groß- und Außenhandel: – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 % – Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 € – Laufzeit: 12 Monate – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit

Der nächste Verhandlungstermin für den Einzel- und Versandhandel (5. Runde) findet am 3. November statt. Der nächste Verhandlungstermin im Groß- und Außenhandel (7. Runde) steht noch nicht fest.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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