In der gestrigen dritten Verhandlungsrunde zwischen dem Verband privater Klinikträger Baden-Württemberg e.V. (VPKA) und ver.di hat die Gewerkschaft kurz vor Mitternacht in Isny (Allgäu) ein Tarifergebnis erreicht. Begleitet wurden die Verhandlungen von einem Warnstreik vor Ort mit rund 500 Streikenden aus der Vulpius-Klinik und der Kur- und Klinikverwaltung Bad Rappenau, Christophsbad und Christophsheim in Göppingen als auch den Waldburg-Zeil-Kliniken.
Das Ergebnis sieht eine erste rückwirkende Tabellenerhöhung pro Monat von 250 Euro ab April 2023 vor sowie eine weitere Erhöhung von sechs Prozent, mindestens aber 250 Euro ab Januar 2024. Außerdem gibt es eine Inflationsprämie von insgesamt 2.500 Euro in drei Schritten sowie neu ab 2024 ein Weihnachtsgeld von 50 Prozent und ab 2025 von 65 Prozent einer monatlichen Grundvergütung. ver.di Mitglieder erhalten künftig einen zusätzlichen freien Tag. Die Laufzeit des Entgelttarifvertrages beträgt 19 Monate bis zum 31. Oktober 2024.
Yvonne Baumann, ver.di-Verhandlungsführerin: „Mit dem Rückenwind von 500 Streikenden konnten wir diesen Durchbruch in den Verhandlungen erreichen. In bereits sieben Monaten sind die Entgelte im Schnitt um rund 15 Prozent gestiegen, dazu gibt es einen Inflationsausgleich von insgesamt 2.500 Euro netto noch dieses Jahr. Und ab 2025 erreichen wir für alle TVöD Niveau. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich dieses gute Ergebnis erkämpft und verdient.“
Weitere Punkte der Einigung sind ein Tarifvertrag zum Fahrradleasing und Verbesserungen beim Zusatzurlaub. In den kommenden Tagen führt ver.di eine Mitgliederbefragung zum Ergebnis durch. Unter den Tarifvertrag fallen mindestens 22 private Kliniken und Einrichtungen des Gesundheit- und Sozialwesens mit rund 6.500 Beschäftigten. Daneben wenden diesen Tarifvertrag auch andere Arbeitgeber ohne Tarifbindung an.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg