Seit dem 3. April laufen die Tarifgespräche zwischen dem Verband privater Klinikträger Baden-Württemberg e.V. (VPKA) und ver.di. Die Verhandlungen werden in dritter Runde am kommenden Dienstag, 27. Juni in Isny (Allgäu) fortgesetzt. ver.di ruft die Beschäftigten, Auszubildenden, Praktikant:innen der Vulpius-Klinik und der Kur- und Klinikverwaltung Bad Rappenau, Christophsbad und Christophsheim in Göppingen als auch die Waldburg-Zeil-Kliniken am 27. Juni zum Warnstreik auf.
Eine zentrale Demonstration und Kundgebung findet zwischen 12:00 Uhr und 13:00 Uhr am Verhandlungsort in Isny statt.
„Das bisher auf dem Tisch liegende Angebot vergrößert die Gehaltsdifferenzen zu andern Arbeitgebern erheblich. Für uns ist klar: Wer im Gesundheitswesen Baden-Württemberg attraktiv für neues Personal sein will und vorhandene Fachkräfte halten will, der muss sich mindestens an dem Niveau des öffentlichen Dienstes (TVöD) orientieren. Hierzu braucht es im Besonderen eine moderne und verständliche Eingruppierungssystematik mit neuer Tabellenstruktur, um endlich die Tätigkeiten in den Kliniken aufzuwerten und damit auch die Lücke zu anderen Arbeitgebern zu schließen“, so Yvonne Baumann, ver.di-Verhandlungsführerin.
In der letzten Verhandlung am 13. Juni gingen die Tarifparteien ohne Annäherung auseinander. ver.di fordert die Arbeitgeber auf, ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen, das die Struktur der ver.di-Forderungen, die Beseitigung der Gehaltsdifferenzen zu anderen Arbeitgebern der Branche in Baden-Württemberg als auch die 12-monatige Laufzeit, berücksichtigt.
„Die aktuell angebotenen sechs Prozent Tabellensteigerung bedeutet für eine Medizinische Fachangestellte im April 2024 immer noch einen Gehaltsunterschied von rund 15 Prozent zum öffentlichen Dienst. Kein Wunder, dass unser Personal geht“, sagt Martina Kastrati, Mitglied der ver.di-Verhandlungskommission.
ver.di fordert vom Verband der privaten Klinikträger Baden-Württemberg: 1. Aufwertung aller Berufsgruppen mittels neuer Eingruppierungssystematik, neuer Entgelttabelle und Stufenregelung. 2. eine Jahressonderzahlung („Weihnachtsgeld“) in Höhe einer Monatsvergütung ab 2023. 3. je Kalenderjahr drei zusätzliche freie Tage oder eine monatliche Pauschale in Höhe von 1,5 Prozent der Grundvergütung für alle ver.di-Mitglieder. 4. Tarifverträge für Auszubildende, Dual Studierende und Praktikant:innen analog den entsprechenden Tarifverträgen zum TVöD. 5. Erhöhung der monatlichen Vergütungen um 10,5 Prozent, mindestens jedoch um 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Unter den Tarifvertrag fallen mindestens 22 private Kliniken und Einrichtungen des Gesundheit- und Sozialwesens mit rund 6.500 Beschäftigten. Daneben wenden diesen Tarifvertrag auch andere Arbeitgeber ohne Tarifbindung an.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg