Am Freitag erneut landesweiter Warnstreik im privaten Omnibusgewerbe – gemeinsame Kundgebung in Stuttgart mit Streikenden im Einzelhandel

Am morgigen Freitag ruft ver.di zu einem zweiten landesweiten Warnstreik in der Tarifrunde im privaten Omnibusgewerbe für Baden-Württemberg auf. Zu einer gemeinsamen Kundgebung mit Streikenden aus dem Einzelhandel werden über 1.000 Beschäftigte auf dem Stuttgarter Schlossplatz erwartet.

Betroffen sind wieder rund 30 Betriebe, unter anderem die Stadtverkehre in Schwäbisch Hall, in Reutlingen, Göppingen, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen, Stadtverkehr Heidenheim und teilweise in Karlsruhe, Geislingen, Böblingen, Neckarsulm, im Raum Müllheim und Plochingen. Außerdem der Stadtverkehr in Tübingen sowie auch der Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe, im Raum Schwäbisch Hall und im Raum Reutlingen/Tübingen.

In den meisten bestreikten Unternehmen findet morgen kein Linienbetrieb statt. Vorangegangen war eine dritte Verhandlungsrunde am vergangenen Samstag, bei der die Arbeitgeber nicht bereit waren, ihr Angebot zu verbessern. Deshalb erhöht die Gewerkschaft morgen den Druck weiter, um in der vierten und vorerst letzten Gesprächsrunde am 30. Mai zu einem Ergebnis zu kommen.

Jan Bleckert, ver.di Verhandlungsführer: „Ein Tarifergebnis, das den Lohnabstand zu den kommunalen Verkehrsbetrieben weiter erhöht, ist für uns nicht akzeptabel. Wenn die Arbeitgeber dies nicht verstehen, schließen wir auch eine Urabstimmung nicht mehr aus. Am Dienstag erwarten wir ein Angebot, das Fahrerinnen und Fahrern gerechte und anständige Bezahlung bringt und den Unternehmen die Chance bietet, ihre Fachkräftelücke zu schließen.“

Die Arbeitgeber wollen die Gehälter bei einer Laufzeit von 24 Monaten insgesamt nur um 8,5 Prozent erhöhen. Zusätzlich soll es eine Inflationsprämie von insgesamt 3.000 Euro geben. Die Tarifkommission von ver.di hatte dies als „unzureichend“ abgelehnt. ver.di fordert eine Erhöhung des monatlichen Entgelts um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht endete am 30. April. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 20. Mai verabredet.

Ablauf am morgigen Freitag: Ab 08.00 Uhr Streikgelderfassung im Gewerkschaftshaus Stuttgart und Streikversammlung, ab 10 Uhr Demo, ab 11 Uhr Kundgebung auf dem Schlossplatz mit ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross. Fridays for Future Baden-Württemberg unterstützt die Streikenden im ÖPNV bei ihrer Forderung nach deutlich höheren Gehältern und wird morgen auf der Kundgebung eine Solidaritätsadresse abgeben.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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