Die regionalen Tagesstreiks, zu denen die Gewerkschaft ver.di im Einzelhandel aktuell aufruft, werden heute fortgesetzt. Aufgerufen sind erneut die Beschäftigte in den Städten mit Umgebung: Mannheim-Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim, Stuttgart, Heilbronn und Schwäbisch Hall, Radolfzell, zudem noch in Esslingen, Tübingen, Reutlingen.
Betroffen sind u. a. die Unternehmen Kaufland, H&M, Ikea, Galeria, Primark, Zara. ver.di rechnet mit insgesamt ca. 800 Streikenden. Öffentliche Streikkundgebungen finden nicht statt. Es ist davon auszugehen, dass der Geschäftsbetrieb in den bestreikten Filialen erheblich beeinträchtigt sein wird. Mit den Arbeitsniederlegungen soll Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden (die Streikenden von Galeria wollen – in separater Tarifrunde – einen Tarifvertrag für Galeria erreichen, der die Tarifbindung an die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels herstellt).
Am vergangenen Mittwoch war die zweite Verhandlungsrunde über die Tarifentgelte im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Ein von den Arbeitgebern verbessertes Angebot wurde von ver.di als unzureichend abgelehnt. Bis zur kommenden dritten Verhandlungsrunde wird ver.di verstärkt zu weiteren Warnstreiks aufrufen. Das Arbeitgeberangebot sieht vor: Bei einer Laufzeit von 24 Monaten sollen die Löhne und Gehälter um insgesamt 7,5 % Prozent angehoben werden. Außerdem soll eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro gezahlt werden. ver.di fordert u. a. tabellenwirksame Erhöhungen um 15 % für 12 Monate. Am 23. Juni wird weiterverhandelt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg