Die Tarifverhandlungen über Gehälter und Löhne für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzel- und Versandhandel werden am kommenden Mittwoch, den 17. Mai in zweiter Runde fortgesetzt. In der letzten Verhandlung am 13. April gingen die Tarifparteien ohne Annäherung auseinander.
Die Arbeitgeberseite hat ein erstes Angebot vorgelegt, das für eine Laufzeit von 24 Monaten folgendes vorsieht: – Erhöhung der Löhne und Gehälter im ersten Jahr um 3 % und im zweiten Jahr um weitere 2 %; entsprechende Anhebung der Ausbildungsvergütungen. – Zahlung einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 €, zahlbar in zwei Beträgen (750 € im ersten Jahr, 250 € im zweiten Jahr). Bereits ausgezahlte Inflationsausgleichsprämien sollen anrechenbar sein. Für Unternehmen in Notlagen ist eine tarifliche Notfallklausel vorgesehen.
ver.di hat dieses Angebot als völlig unzureichend abgelehnt. Für die zweite Verhandlungsrunde wird erwartet, dass die Arbeitgeber ein verbessertes Angebot abgeben.
„Die Beschäftigten im Einzelhandel müssen seit über einem Jahr mit extrem gestiegenen Preisen zurechtkommen. Jetzt gilt es, sie möglichst schnell mit kräftigen Entgelterhöhungen zu entlasten“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger.
Seit der letzten Verhandlung kam es zu ersten, eintägigen Warnstreiks. ver.di kündigt auch für die kommenden Tage weitere Streikaktionen im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg an. ver.di erhebt folgende Tarifforderungen: – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 % – Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 200 € – Verdoppelung der Sozialzulagen – Laufzeit: 12 Monate – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit Die Entgelttarifverträge wurden von ver.di zum 31. März 2023 gekündigt. Die Tarifverhandlung beginnt um ca. 10 Uhr 30. Verhandlungsort: „Hotel Holiday“ Inn Stuttgart-Weilimdorf, Mittlerer Pfad 25-27, 70499 Stuttgart-Weilimdorf.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg