An den heutigen eintägigen Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft ver.di in den Bezirken Stuttgart, Heilbronn-Neckar-Franken und Fils-Neckar-Alb aufgerufen hat, beteiligen sich insgesamt rund 250 Beschäftigte. Betroffen sind Filialen von H&M, Primark, Media Markt, Esprit sowie Galeria aus Stuttgart mit Umgebung, Heilbronn, Esslingen, Reutlingen, Metzingen, Tübingen.
Rund 200 Streikende versammelten sich heute Vormittag in Stuttgart und zogen in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Mit den Arbeitsniederlegungen soll Druck auf die Arbeitgeberseite in den laufenden Tarifverhandlungen gemacht werden (die Streikenden von Galeria wollen – in separater Tarifrunde – einen Tarifvertrag für Galeria erreichen, der die Tarifbindung an die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels herstellt).
Das von den Arbeitgebern vorgelegte erste Angebot in der laufenden Entgeltrunde wurde von ver.di als völlig unzureichend zurückgewiesen. ver.di wird zum kommenden 2. Verhandlungstermin am 17. Mai zu weiteren Warnstreiks aufrufen. ver.di fordert für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg: – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 % – Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 € – Verdoppelung der tariflichen Sozialzulagen – Laufzeit: 12 Monate – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der neu abzuschließenden Tarifverträge Die Arbeitgeber bieten als erstes Angebot: – Erhöhung der Löhne und Gehälter in zwei Schritten: 3 % (ab Abschlussmonat), im zweiten Jahr um weitere 2 %; Ausbildungsvergütungen entsprechend – Zahlung einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 € (in zwei Beträgen: 750 € im ersten, 250 € im zweiten Jahr). – Für Unternehmen in Notlagen soll es eine tarifliche Notfallklausel geben – Laufzeit 24 Monate Die Entgelttarifverträge wurden von ver.di zum 31. März 2023 gekündigt. Die zweite Runde der Entgelt-Tarifverhandlungen findet am 17. Mai statt (Verhandlungsort: Stuttgart-Weilimdorf).
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg