Morgen, am 2. Mai ruft ver.di in den Bezirken Stuttgart, Heilbronn-Neckar-Franken und Fils-Neckar-Alb die Beschäftigten von H&M, Primark, Esprit und Media Markt zum Streik für höhere Löhne und Gehälter auf. Auch Beschäftigte von Galeria Karstadt Kaufhof werden zum Streik aufgerufen. Bei diesen geht es um die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels Baden-Württemberg.
„Wir haben eine harte Tarifrunde vor uns. Es geht um nichts weniger als die Existenzen von 490.000 Beschäftigten, von denen ein großer Teil von Altersarmut bedroht ist. Bereits in der ersten Verhandlungsrunde hat der Handelsverband Baden-Württemberg ein Angebot gemacht. Das gibt Hoffnung. Aber da ist noch viel Luft nach oben. Wir brauchen vor allem tabellenwirksame Erhöhungen für die Kolleginnen und Kollegen. Die Beschäftigten sind der wichtigste Faktor im Einzelhandel. Wer in sie investiert, der investiert in einen zukunftsfähigen Handel. Und dafür braucht es gute Lohn- und Gehaltserhöhungen“ erklärt Caroline Kirchhoff, ver.di-Gewerkschaftssekretärin in Heilbronn. „Für die Beschäftigten bei Galeria Karstadt Kaufhof ist es eine besondere Situation. Sie haben seit mehreren Jahren auf bis zu 5.500 € jährlich verzichtet und haben so mehr als genug getan, um den Warenhäusern eine Zukunft zu geben. Zu Recht fordern sie nun die Anerkennung der Flächentarifverträge“, so Kirchhoff weiter.
Beschäftigte von H&M, Primark, Esprit, Media Markt und Galeria Karstadt Kaufhof treten nun gemeinsam in den Streik, um ein Signal an den Handelsverband bzw. Galeria Karstadt Kaufhof zu senden. Die Streikenden versammeln sich morgen am Gewerkschaftshaus in Stuttgart. Von dort gehen sie ab 9 Uhr 45 in einem gemeinsamen Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt. Ab 11 Uhr 30 findet eine Abschlusskundgebung am Schlossplatz statt. Das Arbeitgeberangebot lautet: – Erhöhung der Löhne und Gehälter in zwei Schritten: 3 % (ab Abschlussmonat), im zweiten Jahr um weitere 2 %; Ausbildungsvergütungen entsprechend – Zahlung einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 € (in zwei Beträgen: 750 € im ersten, 250 € im zweiten Jahr). – Für Unternehmen in Notlagen soll es eine tarifliche Notfallklausel geben – Laufzeit 24 Monate
ver.di fordert für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg: – Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 % – Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 € – Verdoppelung der tariflichen Sozialzulagen – Laufzeit: 12 Monate – Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der neu abzuschließenden Tarifverträge ver.di hat die Entgelttarifverträge zum 31. März 2023 gekündigt.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17. Mai statt (Verhandlungsort: Stuttgart-Weilimdorf). Für die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof fordert ver.di u. a. den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages, der die Tarifbindung an die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels wiederherstellt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg