Am heutigen Donnerstag demonstrierten insgesamt 11.000 streikende Beschäftigte in Freiburg, Heilbronn, Ulm und Esslingen. In den jeweiligen Regionen wurden alle Bereiche des öffentlichen Dienstes bestreikt, in Freiburg, Heilbronn und Esslingen auch der kommunale Nahverkehr. Der Abschluss der Streikwoche ist morgen in Mannheim. Von Montag bis heute haben insgesamt bereits rund 30.000 die Arbeit niedergelegt.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte in Heilbronn vor 3.000 Streikenden: „Diese Streikbewegung wächst mit jedem Tag weiter. Besonders wütend sind die Beschäftigten der Sparkassen über ihre Arbeitgeber. Sie sollen zum wiederholten Mal ein Sonderopfer bringen. In der letzten Tarifrunde waren die niedrigen Zinsen der Grund für geforderte Gehaltskürzungen, jetzt sind es die steigenden Zinsen. Es gibt keinen Grund für eine Schlechterstellung der Kolleginnen und Kollegen.“
Fils-Neckar-Alb: 23.3. streiken alle Beschäftigten aus den Landkreisen Esslingen (mit Nahverkehr) und Göppingen. Es sind alle aufgerufen und sollen nach Esslingen kommen: 08:45 Streikgelderfassung (Marktplatz.), 9:30 Demo vom Bahnhofsvorplatz zum Marktplatz Bürgerpark. 11:00 Kundgebung Marktplatz: Redner Christian Miska, Bundes-Sparkassen Sekretär von ver.di.
ver.di fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Das Ergebnis soll später zeit- und wirkungsgleich auf Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen und Soldaten sowie Versorgungsempfänger:innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit der GdP, der GEW, der IG BAU und dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die erste von drei verabredeten Verhandlungsrunden war am 24. Januar in Potsdam, die zweite Runde am 22. und 23. Februar 2023. Die dritte und letzte verabredete ist vom 27. bis voraussichtlich 29. März 2023.
In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes von 2022 rund 236.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Etwa 67 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent (insgesamt inklusive Beamt:innen). Außerdem haben die bundesweiten Verhandlungen unter anderem Auswirkungen auf den Verlauf der Tarifrunde von rund 10.000 Beschäftigten bei der Agentur für Arbeit und über 3.000 Beschäftigten bei der Deutschen Rentenversicherung im Land.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg