Zum dritten Mal ruft ver.di heute die Beschäftigten des SWR zum Warnstreik auf. Grund sind die auch nach fünf Verhandlungsrunden unzureichenden Arbeitgeber-Angebote.
„Die Beschäftigten sollen die höheren Preise für Energie, Treibstoff und Lebensmittel allein schultern, weil Politiker von den Rundfunkanstalten Sparprogramme verlangen“, kritisiert Siegfried Heim, Bereichsleiter Medien bei ver.di Baden-Württemberg. Anstatt dem letztjährigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rundfunkfinanzierung zu folgen, werde in die vom Grundgesetz geschützte Tarifautonomie eingegriffen und die Verhandlungen mit der Sparvorgabe belastet, dass die Personalkosten im SWR nur um 2,25 Prozent pro Jahr steigen dürfen: „Angesichts einer aktuellen Inflationsrate von zehn Prozent eine für die Arbeitnehmerseite nachteilige Erschwernis“.
ver.di hatte in den seit Sommer laufenden Verhandlungen die Forderung nach einer Tariferhöhung von durchschnittlich 6,5 Prozent gestellt. Damit würde die Inflation in diesem Jahr inzwischen nicht mehr ganz ausgeglichen. Die Arbeitgeberseite bietet dagegen nur eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung in diesem Jahr und magere 2,8 Prozent im nächsten Jahr an. „Ein Energiegeld kann ein Element eines Tarifabschlusses sein, aber eine solche Einmalzahlung ist kein dauerhafter Ausgleich für die Preissteigerungen“, so Heim weiter. Die sechste Verhandlungsrunde im SWR findet am 27. Oktober statt. Verhandelt wird auch in den anderen Sendern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg