Unmittelbar vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ruft ver.di Baden-Württemberg am nächsten Donnerstag zu einem landesweiten Streiktag auf.
Eine zentrale Kundgebung findet am 12. Mai in Stuttgart statt, zu der Teilnehmer*innen aus dem ganzen Land erwartet werden. Eine weitere Kundgebung für Südbaden ist in Freiburg mit Martin Gross sowie in Ulm. Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Wir werden nächste Woche ein klares Signal an die baden-württembergischen Arbeitgeber senden, dass die Kolleginnen und Kollegen einen Abschluss ohne spürbare Regelungen für Entlastung und deutliche Verbesserungen in der Eingruppierung nicht akzeptieren werden.“ Den Abschluss der Warnstreiks in dieser Woche machen heute Beschäftigte in Schwäbisch Hall und Kupferzell sowie im Zollernalbkreis. Insgesamt haben in dieser Woche weit über 5.000 Beschäftigte an jeweils eintägigen Warnstreiks teilgenommen. Aktionen und Warnstreiks in Baden-Württemberg nach ver.di Bezirken in der kommenden Woche: In zwei ver.di Bezirken finden die Arbeitsniederlegungen nächste Woche zweitägig statt und beginnen bereits am Mittwoch.
Fils-Neckar-Alb: Am 11. Mai und 12. Mai zweitägiger Warnstreik in allen SuE Bereichen im Bezirk. Unter anderem in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen, im Landkreis Göppingen, im Landkreis Esslingen und im Landkreis Zollernalb. Am 11.5 in Reutlingen: 10-11 Uhr Streikgelderfassung an der Stadthalle, 11 Uhr Demo, 12 Uhr Kundgebung am Marktplatz Reutlingen. Am Donnerstag Teilnahme an Demo und Kundgebung in Stuttgart.
Ulm-Oberschwaben Am 12. Mai Warnstreik in allen SuE Bereichen im Bezirk. Zentrale Kundgebung in Ulm am Münsterplatz.
Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen gehören zwar zum TVöD, die Eingruppierungsregelungen sowie weiterer Regelungen etwa zum Gesundheitsschutz sind in einem eigenen Tarifvertrag vereinbart, der erstmals 2009 und dann erneut 2015 verhandelt wurde. Bereits 2020 sollte die dritte Runde stattfinden, diese wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Für ver.di stehen in der Verhandlungsrunde drei Schwerpunkte im Vordergrund. Dazu gehören die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit. ver.di und die VKA verhandeln für rund 330.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen. Von den Verhandlungen betroffen sind aber auch zahlreiche Beschäftigte bei anderen Trägern, die die Verhandlungsergebnisse übernehmen. Hinweis: Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam, Kongresshotel, Am Luftschiffhafen 1, statt. Direkt von den Verhandlungen betroffen sind in Baden-Württemberg die kommunal Beschäftigten pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, in der Schulkindbetreuung, in der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe. Alleine in der frühkindlichen Bildung sind damit rund 45.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg direkt in kommunalen Einrichtungen betroffen, knapp 60.000 Beschäftigte sind bei Kitas von freien Trägern direkt oder indirekt berührt. Zusammen betreuen sie 473.000 Kinder. Darüber hinaus sind direkt oder indirekt im Land weitere 32.000 Beschäftigte in sozialen Diensten und Einrichtungen von den Verhandlungen betroffen.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg