In der zweiten Tarifverhandlungsrunde für die bundesweit rund 55.000 Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden bei der Deutschen Telekom haben ver.di und die Arbeitgeber gestern kein Ergebnis erzielt.
„Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend. Damit würde für die Beschäftigten weder ein hinreichender Ausgleich der steigenden Lebenshaltungskosten noch eine angemessene Teilhabe am Erfolg des Unternehmens erzielt, zu dem sie maßgeblich beigetragen haben“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Sauerland. „Die Arbeitgeber sind gefordert, ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen.“ ver.di ruft deshalb morgen zu ersten teilschichtigen Warnstreiks auch in Baden-Württemberg auf. Die Streikversammlungen am Freitag finden digital statt. Gestreikt wird in zwei Zeitfenstern von jeweils drei Stunden: Fenster 1: 7-10 Uhr und Fenster 2: 15-18 Uhr. Christian Filusch, ver.di Streikleiter in Baden-Württemberg: „Oberstes Ziel der Tarifrunde ist es, angesichts der aktuellen Preisentwicklung die Reallöhne der Beschäftigten zu stärken.“ Die Deutsche Telekom sei besonders gut durch die Zeit der Pandemie gekommen, so Sauerland weiter. „Deshalb muss der Konzern auch eine besondere Verantwortung übernehmen.“ Dies gelte auch mit Blick auf die Zahl der Ausbildungs- und Studienplätze. ver.di begrüße, dass die Arbeitgeber angeboten hätten, dieses Thema parallel zu besprechen. In der laufenden Tarifrunde fordert ver.di eine tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent, zudem eine Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Zudem sollen die Vergütungen für Auszubildende und für Studierende in dualen Studiengängen überproportional um 80 Euro pro Monat steigen. Die nächste Tarifverhandlungsrunde ist für den 10./11. Mai 2022 geplant.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg