In den laufenden Tarifverhandlungen zur Gehaltserhöhung bei der DAK-Gesundheit ruft ver.di am Montag in Baden-Württemberg zu ersten Warnstreiks auf. ver.di fordert für die Beschäftigten der DAK-G im Schnitt eine Erhöhung der Gehälter um rund 5,9 Prozent, mindestens aber 200 Euro, für die Auszubildenden 150 Euro, bei zwölf Monaten Laufzeit.
Ein Arbeitgeberangebot von nur einem Prozent jährlich bei einer Laufzeit von drei Jahren hat ver.di abgelehnt. Vor der dritten Runde der Verhandlungen am 25./26. Januar 2022 wird die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöhen, um ein annehmbares Ergebnis zu erzielen.
„Die Beschäftigten haben trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie und trotz der Schließung von Dienststellen bei gleichzeitig hoher Auslastung im Home-Office die Betreuung der Versicherten und den Auftrag der Krankenkassen in den letzten beiden Jahren jeden Tag vollumfänglich gewährleistet“, so Claudia Chirizzi vom ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg. „Bei einer Inflationsrate von 5,3 Prozent für den Dezember 2021 und 3,1 Prozent für das gesamte Jahr, ist ein Angebot mit jeweils einer eins vor dem Komma für die nächsten drei Jahre untragbar. Dieses Angebot des Arbeitgebers zieht nun zwangsläufig Warnstreiks nach sich. Die Kolleginnen und Kollegen fordern Respekt und Anerkennung für ihre Leistung.“
Die Krankenkassen begründen ihre Haltung mit der Belastung der GKV und erforderlichen Beitragserhöhungen. Dies ist aus Sicht von ver.di jedoch nicht akzeptabel, da die Bundesregierung für 2022 bereits einen Milliarden-Ausgleich für die Corona-Belastungen gezahlt hat. Gleichzeitig sind die Leistungsausgaben infolge von Corona gesunken, so dass die finanzielle Lage der Kassen als relativ stabil betrachtet werden darf. In Baden-Württemberg arbeiten bei der DAK-Gesundheit rund 1.000 Beschäftigte. Aufgrund der Pandemie finden am Montag in Baden-Württemberg keine Kundgebungen statt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg