20.500 Menschen im Kreis Göppingen profitieren von 12 Euro Mindestlohn – Gewerkschaft NGG: Ampel soll Erhöhung rasch auf den Weg bringen

Wer wenig verdient, könnte schon bald erheblich mehr im Portemonnaie haben: Die AmpelKoalition in Berlin plant einen deutlich höheren gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde 2,40 Euro mehr als bislang. Allein im Landkreis Göppingen würden davon 20.540 Menschen profitieren das sind 17 Prozent aller Beschäftigten im Kreis. Darauf weist die Gewerkschaft NahrungGenussGaststätten (NGG) hin und beruft sich auf eine Analyse des PestelInstituts aus Hannover. Danach arbeiten im Kreis Göppingen derzeit 4.550 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell lediglich 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 15.990 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro.

„Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro ist ein Meilenstein. Damit werden in der Region die Einkommen vieler Beschäftigter deutlich steigen insbesondere in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien. Sie arbeiten häufig zu Löhnen, die zum Leben nicht reichen auch weil Unternehmen ausgehandelte Tarifverträge unterlaufen“, sagt Karin Brugger, Geschäftsführerin der NGGRegion UlmAalenGöppingen.


Die Gewerkschaft NGG fordert die neue Bundesregierung nun auf, die Erhöhung des Mindestlohns rasch auf den Weg zu bringen. „Ziel von SPD, Grünen und FDP muss es sein, den 12EuroStundenlohn in den ersten ‚100 AmpelTagen‘ hinzubekommen. Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat“, betont Brugger. Die NGG hatte sich schon seit Jahren für einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro starkgemacht.


Die Erhöhung des Mindestlohns käme nicht nur Geringverdienern zugute, sondern auch der regionalen Wirtschaft: Nach Angaben des PestelInstituts würde die Kaufkraft im Landkreis Göppingen um rund 33 Millionen Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze bescheren. „Wer ohnehin ein eher geringes Einkommen hat, kann meist nichts davon auf die hohe Kante legen. Damit fließt fast jeder Euro, den MindestlohnBeschäftigte am Monatsende extra haben, in den Konsum. Ein Großteil davon wird vor Ort ausgegeben. Beim Restaurant oder Kinobesuch oder, um etwas Neues für den Haushalt anzuschaffen“, so Brugger.


Eine kräftige Anhebung der Lohnuntergrenze sei auch mit Blick auf die aktuell hohe Inflationsrate wichtig. „Wenn der Mindestlohn schnell auf 12 Euro klettert, dann hätten Beschäftigte trotz der Preissteigerung de facto deutlich mehr in der Tasche“, erläutert die Gewerkschafterin.


Die Chefin der NGGRegion UlmAalenGöppingen appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, der geplanten MindestlohnErhöhung in Berlin zuzustimmen: „Dass nach einem jahrelangen Ausufern des Niedriglohnsektors Menschen wieder besser von ihrer Arbeit leben können, sollte keine Frage des Parteibuchs sein. Es ist in einem reichen Land wie Deutschland überfällig.“

PM Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Ulm-Aalen-Göppingen

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