Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte heute die Beschäftigten des Pharma-Großhändlers Alliance Healthcare in Stuttgart-Weilimdorf zu einem eintägigen Warnstreiks aufgerufen.
Ca. 80 Beschäftigte und damit gut 80 % der Tagesbelegschaft waren dem Streikaufruf gefolgt. Mit den Arbeitsniederlegungen brachten die Beschäftigten ihren Ärger über das Verhalten der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde zum Ausdruck. In drei Verhandlungsrunden über Gehälter und Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 120.000 Beschäftigten des baden-württembergischen Groß- und Außenhandels legten die Arbeitgeber bislang lediglich ein Angebot vor, das jedoch aus Sicht der Beschäftigten viel zu niedrig ist.
Die Arbeitgeber boten am 10. Juni folgende Tariferhöhungen an (Laufzeit: 24 Monate, 1.4.2021 bis 31.3.2023): • Ab 1. Februar 2022 um 1,5% • Ab 1. Oktober 2022 um weitere 1,0% . Für wirtschaftlich starke Unternehmen und solche, die in Folge der Pandemie geschädigt wurden, sollen die Tariferhöhungen vier bis sechs Monate früher bzw. später gelten. Zudem zahlen wirtschaftlich starke Unternehmen im Juni 2021 eine nicht tabellenwirksame Einmalzahlung von 150 €.
Die ver.di-Verhandlungskommission hat das Angebot scharf kritisiert und als völlig unzureichend zurückgewiesen. ver.di hat die Entgelttarifverträge zum 31. März 2021 gekündigt und erhebt folgende Forderungen:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5,5 %, mindestens um 150 €,
– ein tarifliches Mindestentgelt von 12,50 € pro Stunde,
– Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 €,
– die neuen Tarifverträge sollen für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart und
– für allgemeinverbindlich erklärt werden.
Am 1. Juli werden die Verhandlungen fortgesetzt. Auch in den kommenden Tagen ist mit weiteren Warnstreiks im Groß- und Außenhandel Baden-Württemberg zu rechnen.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg