Auch in der heutigen zweiten Verhandlungsrunde über Gehälter und Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzel- und Versandhandel gab es noch keine Annäherung der Tarifvertragsparteien.
Die Arbeitgeber legten auch heute kein Angebot vor. Am 21. Juni werden die Verhandlungen fortgesetzt. Die ver.di-Verhandlungskommission hat das Verhalten der Arbeitgeber kritisiert und die Arbeitgeber aufgefordert, ihre verweigernde Haltung zu revidieren: „Legen Sie möglichst bald ein beziffertes Angebot vor! Das ist die Erwartung der Beschäftigten in den Betrieben.“, so der ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke. „Die Menschen, die den Handel am Laufen halten, brauchen möglichst bald mehr Geld, denn die Preise steigen seit Jahresbeginn wieder deutlich an.“ Die Arbeitgeber forderten, zunächst über „differenzierte“ Tarifregelungen zu sprechen, um von der Pandemie betroffene Unternehmen nicht zusätzlich zu belasten. ver.di hatte dazu bereits zusammen mit den Tarifforderungen die Bereitschaft übermittelt, in tarifgebundenen Betrieben und Unternehmen in nachgewiesenen Notlagen flexible Lösungen tarifvertraglich zu vereinbaren. Ein inhaltlicher Austausch über grundsätzlich mögliche Lösungsansätze wurde in einer kleinen Verhandlungsgruppe durchgeführt.
Er blieb jedoch ohne nennenswerten Erfolg. ver.di hat die Entgelttarifverträge zum 31. März 2021 gekündigt und erhebt folgende Forderungen:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 % plus 45 €
– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €
– Einen rentenfesten tariflichen Mindestlohn von 12,50 € in der Stunde
– Tarifliche Aufstockung von Kurzarbeitergeld auf 100 % des Nettoverdienstes
– Erhöhung der monatlichen tariflichen Sozialzulage auf 25 € bzw. 35 €
– Laufzeit: 12 Monate
– Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit
Am 21. Juni wird weiterverhandelt; die Form der Veranstaltung (digital oder in Präsenz vor Ort) steht noch nicht fest.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg