Die Tarifverhandlungen über Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzel- und Versandhandel werden am kommenden Donnerstag, den 20. Mai in zweiter Runde fortgesetzt. Der aktuellen Corona-Lage angepasst werden die Verhandlungskommissionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft in einer digitalen Videokonferenz aufeinandertreffen; lediglich die beiden Verhandlungsführungen tagen in Stuttgart (Bildungszentrum des Handels Baden-Württemberg – biz), wo sie in gemeinsamer Runde die Verhandlungen führen werden.
In der letzten Verhandlung am 28. April gingen die Tarifparteien ohne Annäherung auseinander; die Arbeitgeberseite legte noch kein Angebot vor. ver.di erwartet, dass die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung ein erstes Angebot abgeben werden. „Die Beschäftigten im Einzelhandel sichern mit ihrem täglichen Einsatz unsere Versorgung mit Gütern während der Krise. Im Gegenzug sollten sich nun alle Beteiligten darum bemühen, dass die Beschäftigten bald mehr Geld bekommen. Für sie ist jede Verzögerung eine Belastung, denn die Preise steigen zzt. rasant.
Wirtschaftsexperten erwarten bereits Steigerungsraten für dieses Jahr von über 3 %.“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke.
ver.di hat die Entgelttarifverträge zum 31. März 2021 gekündigt und stellt folgende Forderungen:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 % plus 45 €
– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €
– Einen rentenfesten tariflichen Mindestlohn von 12,50 € in der Stunde
– Tarifliche Aufstockung von Kurzarbeitergeld auf 100 % des Nettoverdienstes
– Erhöhung der monatlichen tariflichen Sozialzulage auf 25 € bzw. 35 €
– Laufzeit: 12 Monate
– Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit
Die Tarifverhandlung beginnt um ca. 10 Uhr 30. Die Verhandlungsführungen (ergänzt durch wenige Tarifkommissionsmitglieder) treffen sich im Bildungszentrum des Handels Baden-Württemberg
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg