ver.di als größte Interessenvertretung der Beschäftigten in Kindertagesstätten und der Grundschulbetreuung begrüßt, dass das Kultusministerium heute in einer Gesprächsrunde gemeinsam mit den Trägern angekündigt hat, zentrale Forderungen nach mehr Gesundheitsschutz in den Einrichtungen nun endlich erfüllen zu wollen.
Dazu sollen unter anderem regelmäßige Testungen aller Beschäftigten gehören. ver.di hatte am 25. Januar an die Landesregierung und die Träger appelliert, gemeinsam endlich mehr Schutz in den Einrichtungen zu organisieren und dafür ein zehn-Punkte-Programm vorgelegt.
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Die Pandemie zieht sich leider nur in mühsam erkämpften Trippelschritten zurück, deshalb brauchen wir große Schritte für mehr Infektionsschutz. Dafür haben wir letzte Woche ein zehn-Punkte-Programm vorgelegt Mit jetzt angekündigten regelmäßigen Tests können wir nun endlich verhindern, dass infizierte Beschäftigte unnötig Kolleginnen und Kollegen, Kinder, Eltern oder ihre Angehörigen anstecken. Das ist gut. Aber vergessen wir bitte nicht: Wer positiv getestet wird, hat sich bereits angesteckt. Für sie oder ihn war der Gesundheitsschutz in der Einrichtung offensichtlich noch nicht ausreichend. Da muss nachgelegt werden. Jetzt, und nicht erst nach den Faschingsferien.“
An erster Stelle steht für ver.di nun die flächendeckende Bereitstellung von FFP-2-Masken, sowie weiterhin eine verbindliche Regelung für die Notbetreuung, um Gruppenbelegungen von deutlich über 50 Prozent zu verhindern. Für eine mögliche Rückkehr in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen braucht es vorher klare Kriterien. Diese müssen für Kitas, in denen der Gesundheitsschutz aus räumlichen Gründen oder wegen personeller Engpässe sonst nicht eingehalten werden kann, die Möglichkeit eröffnen, auch weiterhin die Gruppengrößen zu beschränken.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Bei der Bereitstellung der Masken darf es zu keinem Schwarzer-Peter-Spiel zwischen Trägern und Land kommen. Es muss gelten: erst liefern, dann über die Finanzierung streiten. Hier ist das Land gefordert, voranzugehen. Und auch wenn die Landesregierung an einer Öffnung in zwei bis drei Wochen festhält: für die kommenden entscheidenden Tage der Pandemiebekämpfung dürfen verbindlichere Regelungen für den Gesundheitsschutz in der Notbetreuung nicht einfach ausgesessen werden. Zumal nur durch mehr Schutz Ausbrüche wie in Freiburg verhindert werden können. Ausbrüche, die uns dann alle wieder um Wochen zurückwerfen. Damit ist niemandem gedient.“
Hansi Weber, ver.di Landesfachgruppenvorsitzende Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe: „Die Gruppenbelegungen dürfen nicht mehr länger losgelöst vom Infektionsgeschehen geregelt werden. Der effektiv organisierbare Gesundheitsschutz in einer Einrichtung muss entscheidend sein, ob und in welchem Umfang Notbetreuung angeboten oder Einrichtungen geöffnet werden können“
Zehn-Punkte-Programm: https://bawue.verdi.de/++edit++/++file++600e9d5b5812b588248f222f/download/zehn%20Punkte%20Programm%20f%C3%BCr%20Kita%C3%B6ffnung.pdf
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg