Tarifkonflikt ÖPNV – zusätzliche Verhandlungen ab Freitag – weitere Warnstreiks diese Woche

Am Freitag sollen voraussichtlich zusätzliche Verhandlungen im kommunalen Nahverkehr TV-N in Stuttgart stattfinden. Die Arbeitgeber hatten diesen Termin angeboten, nachdem ver.di am Montag verbindlich die Übernahme des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst vom vergangenen Wochenende gefordert hatte.

Auf flächendeckende Warnstreiks im Fahrdienst wird ver.di in dieser Woche wie angekündigt verzichten, obwohl eine klare Zusage für eine Übernahme des Tarifabschlusses ausblieb. Nur in einem der sieben Betriebe, in Baden-Baden, findet am Donnerstag ein Warnstreik in allen Bereichen statt, um ein deutliches Signal an die Arbeitgeber vor den Verhandlungen zu senden. Am Freitag wird wie bereits geplant nur in einigen Werkstätten und Service-Bereichen in Stuttgart und Heilbronn die Arbeit niedergelegt.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Die Kolleginnen und Kollegen im ÖPNV halten den Laden am Laufen. Ihr voller Einsatz wird auch in den kommenden Pandemie-Wochen gebraucht und erwartet. Dafür erwarten sie als Gegenleistung jetzt eine deutliche materielle Anerkennung und endlich eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Dazu wollen wir am Freitag mit den Arbeitgebern eine Lösung suchen.“

ver.di prüft derzeit, ob die Aussperrung der Fahrerinnen und Fahrer in Karlsruhe am letzten Mittwoch Nachmittag rechtskonform war. Die Gewerkschaft wird ihre Mitglieder bei einem möglichen Gehaltsausfall auf jeden Fall unterstützen.

Bei der RNV, wo der Arbeitgeber gestern in bereits vierter Runde weder beim Mantel noch beim Gehalt irgendein Entgegenkommen gezeigt hat, wird ver.di am Freitag zum Warnstreik aufrufen.

Hintergrund:

ver.di will für die rund 8.600 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in Baden-Württemberg (TV-N und RNV) unter anderem Entlastungstage, deutlich bessere Überstundenregelungen sowie die Anhebung des Urlaubsgeldes erreichen. Im TV-N geht es daneben auch um kürzere Arbeitszeiten, bei der RNV um die Aufwertung der gewerblichen Berufe.

In Baden-Württemberg gilt der TV-N für rund 6.400 Beschäftigte in sieben kommunalen Verkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen und Heilbronn. Der Haustarifvertrag bei der RNV gilt für 2.200 Beschäftigte in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. Insgesamt werden in den acht Verkehrsunternehmen weit über eine Million Kundinnen und Kunden pro Tag befördert.

Weitere Informationen:

https://bawue.verdi.de/lbzbw/++co++80b94aa6-eb7a-11ea-a388-001a4a160100

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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