Im bundesweiten Tarifkonflikt um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat ver.di heute den Druck auf die Arbeitgeber mit einem bundesweiten Warnstreik erhöht, da sich die Arbeitgeber (VKA) gegen die Aufnahme von Tarifverhandlungen ausgesprochen hatten. Auch in Baden-Württemberg nehmen rund 5.000 Beschäftigte in sieben kommunalen Verkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen und Heilbronn sowie bei der RNV in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen an einem ganztägigen Warnstreik teil.
Ein breites Bündnis aus Umweltorganisationen vom BUND über die Naturfreunde bis zu fridays for future unterstützt ver.di im Einsatz für eine Stärkung des ÖPNV, auch jetzt im Warnstreik.
Andreas Schackert, ver.di Landesfachbereichsleiter in Baden-Württemberg: „Die Klimakrise ist und bleibt trotz Corona die größte Herausforderung, vor der wir stehen. Die notwendige Mobilitätswende wird nur mit einem gestärkten ÖPNV gelingen. Eine Lösung darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Ohne Fahrerinnen und Fahrer wird uns diese Mobilitätswende nicht gelingen. Heute sehen wir in den acht kommunalen Verkehrsunternehmen im Land, dass es die Beschäftigten für einen guten ÖPNV braucht.“
ver.di fordert in dem Tarifkonflikt für bundesweit 87.000 Beschäftigte einheitliche Regelungen in Fragen wie Nachwuchsförderung, Entlastung sowie den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Darüber hinaus soll die Ungleichbehandlung in den Bundesländern beendet und zentrale Regelungen wie 30 Urlaubstage oder Sonderzahlungen künftig bundesweit vereinheitlicht werden. Mit einer Forderung für Auszubildende sollen Anreize zum Einstieg in den Beruf und zur Nachwuchsförderung geschaffen werden. Seit März fordert die Gewerkschaft hierzu die Verhandlung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages. Am Wochenende hatte sich die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gegen die Aufnahme von Verhandlungen ausgesprochen.
Neben den bundesweiten Forderungen werden in den Ländern weitere Themen verhandelt. In Baden-Württemberg geht es dabei um die Arbeitsbedingungen von rund 8.600 Beschäftigten. Im TV-N geht es daneben auch um kürzere Arbeitszeiten, bei der RNV um die Aufwertung der gewerblichen Berufe. Bisher gab es dazu im Bereich TV-N nach zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot. Auch bei der RNV lehnte der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde wichtige Forderung kategorisch ab.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg