In dieser Woche sind die IG Metaller mit ihrer Roadshow im Landkreis Göppingen unterwegs. Bei Sonnenschein und Leberkäsweckle informieren sich die Beschäftigten vor den Betrieben über die aktuelle Situation im Filstal. Das Interesse ist groß: Wie sieht die Arbeitsplatzsicherheit im Betrieb aus, gibt es im Nachbarbetrieb Neueinstellungen oder ist ein Personalabbau angekündigt, wie wird Kurzarbeit gehandhabt, habe ich einen Rechtsanspruch auf Homeoffice oder mobiles Arbeiten, das Themenspektrum ist breit und vielfältig.
Der Auftakt fand am Montag vor der Firma Stama mit einer aktiven Mittagspause statt. Anlass war die angekündigte Schließung des größten Teils vom Standort Schlierbach.
Zeitgleich wurden Beschäftigte bei Schuler über ihre derzeitigen Arbeitsbedingungen befragt. Der heutige Dienstag begann mit einer stimmungsvollen, kämpferischen Versammlung der Beschäftigten auf dem Werksgelände der Eislinger Firma MAG. Die Beschäftigten wurden letzte Woche von ihrer Geschäftsleitung über einen möglichen massiven Personalabbau unterrichtet. Anschließend ging es weiter zu den Kolleginnen und Kollegen bei Kleemann sowie Mahle in Albershausen.
Der nächste Stopp wird am Mittwoch bei Mahle in Eislingen sowie bei Saxonia Umformtechnik sein. Das Ende der Tour findet vor den Toren der Firma odelo am Donnerstag, 24. September statt. Das Werk soll geschlossen werden. Ab 13:00 gibt es eine Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug um den Geislinger Betrieb.
Schon in den letzten Jahren wurde die Region gerade in der Metall- und Elektroindustrie stark durch Betriebsschließungen und Arbeitsplatzabbau gebeutelt. Durch die derzeitige Wirtschaftskrise ist die Lage in vielen Betrieben weiterhin sehr angespannt und viele Beschäftigte machen sich große Sorgen um ihren zukünftigen Arbeitsplatz. „Es ist erschreckend, wie schnell und einfach wieder Geschäftsleitungen alte Lösungen zur Bewältigung der Krise proklamieren,“ so Martin Purschke, erster Bevollmächtigter der IG Metall Göppingen – Geislingen. „Nach Jahren eines wirtschaftlichen Aufschwunges, vielen Überstunden und Engagement sollen Beschäftigte von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz verlieren. Das ist kreativlos, unsozial und zeigt keinerlei Perspektiven auf.“
Mit der Verlängerung des Kurzarbeitszeitraumes wurde ein klares Signal für Beschäftigung gesetzt. Die Bedingungen für Unternehmen und Beschäftigte wurden unter Corona massiv verbessert, diese gelte es jetzt zu nutzen.
Die IG Metall fordert Zukunftsverträge in den Betrieben. Dazu gehört die Sicherung der Arbeitsplätze, Nutzung der Kurzarbeit wo notwendig und sinnvoll, Produkt und Standortgarantien und Ausbildungsplätze.
PM IG Metall Göppingen-Geislingen