Angesichts der Ergebnisse des am heutigen Dienstag (25. August) veröffentlichten Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme bekräftigt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Forderungen nach dem Erhalt fachlicher Standards und nach einem angemessenen Fachkraft-Kind-Schlüssel in den Kitas.
„Der aktuelle Ländermonitor und weitere Studien zeigen, dass in zahlreichen Kitas die Betreuungssituation nicht kindgerecht ist und die Arbeitsbelastung für die Beschäftigten sehr hoch ist. Corona hat die Lage noch einmal deutlich verschärft“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Schon vor der Pandemie litten die Kitas unter dem Fachkräftemangel.“ Die Bildung kleinerer, konstanter Gruppen und der coronabedingte Ausfall von Fachkräften führten nun zu einem weiter wachsenden Fachkräftebedarf.
In dieser Situation hat auch Baden-Württemberg Möglichkeiten geschaffen, den Personalschlüssel um 20 Prozent abzusenken. „Das muss eine zeitlich befristete Ausnahme bleiben und wir müssen gemeinsam viel Energie investieren, um neue Kräfte für die Kitas zu gewinnen, damit die Fachkraft-Kind-Relation wieder stimmt.“ Meint Hanna Binder, stellv. Landesbezirksleiterin ver.di Baden-Württemberg.
Dringend erforderlich ist, solche Maßnahmen zeitlich zu befristen und verbindliche Qualifizierungen für die Ersatzkräfte vorzusehen, die zu einem sozialpädagogischen Berufsabschluss führen. „Wir setzen hier auf die gute Zusammenarbeit mir der Bundesagentur für Arbeit. Wichtig ist aber auch, die Beschäftigten und ihre Vertretungen – Personalvertretungen und Gewerkschaft – einzubinden und den Fachkräften vor Ort genug Zeit zu geben, die neuen Kolleginnen und Kollegen einzuarbeiten.“
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg