SPD-Fraktionschef Andreas Stoch, SPD-Wirtschaftsexperte Dr. Boris Weirauch und ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross haben sich heute mit den Betriebsräten der in Baden-Württemberg von Schließungen betroffenen Karstadt/Kaufhof-Filialen getroffen. Nach einem Austausch in der SPD-Landtagsfraktion besuchten sie die Karstadt-Sports-Filiale in der Stuttgarter Königsstraße, die nach den Plänen der Konzernspitze geschlossen werden soll. Dort tauschten sich die Beteiligten mit den betroffenen Beschäftigten aus.
Andreas Stoch: „Wenn ich heute höre, dass Menschen, die teilweise seit 40 Jahren für diesen Konzern arbeiten, plötzlich vor der Arbeitslosigkeit stehen, macht es mich extrem wütend. Wir möchten ihnen das klare Signal senden: Die SPD im Land steht uneingeschränkt hinter allen Beschäftigten, die von den Schließungen betroffen sind. Gemeinsam werden wir für den Erhalt möglichst vieler Standorte in Baden-Württemberg und gegen den Verlust so vieler Arbeitsplätze kämpfen! Die Betroffenen erwarten, dass sich die Politik nun geschlossen hinter Ihnen versammelt. Und sie sind berechtigterweise enttäuscht, dass sich beispielsweise der Ministerpräsident noch gar nicht zu Wort gemeldet hat. Wir alle wollen jetzt wissen, welche Schritte die Landesregierung unternimmt, um die Schließungen abzuwenden.“
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Am Freitag wurde bekannt, dass bundesweit sechs Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof von der Schließungsliste genommen wurden. Das ermutigt uns, nicht nachzulassen. Wir werden alle Kraft daran zu setzen, weitere Standorte zu retten. Jetzt ist die Zeit für gemeinsames Handeln auf allen Ebenen. Die Beschäftigten und deren Familien haben unser aller Einsatz verdient.“
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD im Landtag, Dr. Boris Weirauch, fordert den Warenhauskonzern Galeria Kaufhof Karstadt GmbH dazu auf, transparent darzulegen, nach welchen Faktoren die von der Schließung betroffenen Filialen ausgewählt wurden: „Im April wurde ein Schutzschirmverfahren eröffnet. Der Konzern wollte die Wende schaffen. Jetzt wissen wir, wie die Wende aussehen soll. Filialen wie hier in Stuttgart aber auch in Singen, Leonberg, Göppingen oder in Mannheim sollen dichtgemacht werden. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten. Man hat ihnen bis heute nicht gesagt, warum gerade ihr Standort geschlossen werden soll. Selbst Filialen, die keine Verluste schreiben, sollen offenbar zugemacht werden. Das geht gar nicht!“
Martin Gross: „Auch den Beschäftigten von Karstadt Sports, die von Schließungen betroffen sind, muss die Möglichkeit einer Transfergesellschaft geboten werden. Vom Unternehmen wurde bisher dazu leider gar nichts angeboten. Hier ist nun die Politik gefordert. Ein Großteil der von Kündigung Bedrohten ist über 50 Jahre alt. Gerade sie brauchen dringend Hilfen und Unterstützung, um wieder in Arbeit zu kommen.“
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg