ver.di fordert KAV zu Verhandlungen über Verbesserungen für die Beschäftigten im ÖPNV auf

ver.di hat den Kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg KAV und die RNV zur Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Geltungsbereich des TV-N und bei der RNV aufgefordert. Betroffen sind rund 8.600 Beschäftigte bei acht kommunalen Unternehmen in neun Städten im Land.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „In der Krise haben wir alle erlebt, wie wertvoll ein funktionierender ÖPNV ist. Aber was ist er uns wert? Nur wenn wir attraktive Arbeitsbedingungen haben, gibt es genug Personal, um die Mobilitätsherausforderungen zu stemmen.“

Schon seit Jahren herrscht massiver Fachkräftemangel in der Branche, insbesondere Busfahrer*innen werden überall dringend gesucht. Bis 2030 werden bundesweit rund 100.000 neue Beschäftigte benötigt.

„Der Klimawandel macht auch in der Krise keine Pause. Wir müssen jetzt die Weichen für eine faire und klimagerechte Mobilität der Zukunft stellen. Dies wird nur mit einem erstklassigen ÖPNV gelingen“, so Schackert.

ver.di fordert unter anderem Entlastungstage und kürzere Arbeitszeiten, deutlich bessere Überstundenregelungen sowie die Anhebung von Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Schackert: „Die sichere Beförderung von Berufspendlern, von Schülerinnen und Schülern, von uns allen, ist eine extrem verantwortungsvolle Tätigkeit, die höchste Konzentration erfordert. Rund um die Uhr, werktags und am Wochenende. Dazu kommt die hohe Belastung durch die Arbeit im Schichtdienst. Unregelmäßige Arbeitszeiten, geteilte Pausen und zu oft auch unbezahlte Wegezeiten – es ist Zeit, die Arbeitsbedingungen in dieser Branche deutlich zu verbessern.“

ver.di verhandelt zeitgleich bundesweit für mehr als 87.000 Beschäftigte in kommunalen ÖPNV-Unternehmen über Entlastungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Dabei sollen auch bundeseinheitliche Standards bei den Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden.

In Baden-Württemberg gilt der TV-N in kommunalen Verkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen, Heilbronn und in Mannheim, Heidelberg (und Ludwigshafen) ein gekündigter Haustarifvertrag mit der RNV.

Die Forderungen wurden gestern der KAV und dem RNV zugestellt. ver.di strebt erste Verhandlungen bis Mitte August an.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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