Schon seit Längerem baut die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihre Online-Services aus. Um die Gesundheit ihrer Kundinnen und Kunden sowie ihrer Beschäftigten in Zeiten der Corona-Pandemie zu schützen, hat die BA dieses Angebot in den letzten Wochen noch beträchtlich erweitert.
1.) Das Selfie-Ident-Verfahren – Identifizierung ohne Behördengang
Bisher war es gesetzlich vorgeschrieben, sich bei der zuständigen Agentur für Arbeit persönlich arbeitslos zu melden, um den Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend zu machen. Derzeit kann die Arbeitslosmeldung aufgrund der Pandemie auch telefonisch oder online geschehen: Kundinnen und Kunden können nun das Selfie-Ident-Verfahren nutzen, eine freiwillige Online-Identifikationsmöglichkeit.
Bereits seit dem 17. Juni 2020 wird das Selfie-Ident-Verfahren in Pilot-Arbeitsagenturen erprobt. Im Lauf des Julis soll es nach und nach allen Arbeitsagenturen bundesweit zur Verfügung stehen. In Baden-Württemberg erfolgt der Versand der entsprechenden Anschreiben, in denen das Selfie-Ident-Verfahren angeboten und erklärt wird, ab dem 1. Juli 2020.
Das Anschreiben erreicht alle Kundinnen und Kunden, die das Selfie-Ident-Verfahren nutzen können. Betroffene müssen erst aktiv werden, wenn sie angeschrieben werden.
Wichtig! Wer sich vor Erhalt des Anschreibens bereits anderweitig bei der zuständigen Arbeitsagentur registriert hat, muss sich nicht mehr über das Selfie-Ident-Verfahren identifizieren!
Für die Online-Identifizierung brauchen die Kundinnen und Kunden:
– ein App-fähiges Gerät mit Kamera (Smartphone oder Tablet),
– eine stabile Internetverbindung und
– ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass).
Über einen QR-Code auf dem Kundenanschreiben bzw. durch Aufruf der im Schreiben benannten Internetseite erhalten sie weitere Informationen zum Verfahren.
Die BA bietet das freiwillige Identifizierungsverfahren befristet bis zum 30. September 2020 an. Der Schutz der personenbezogenen Daten ist dabei gewährleistet.
Die Bundesagentur für Arbeit garantiert in Kooperation mit dem Partnerunternehmen Nect GmbH eine sichere Verarbeitung der Personendaten.
2.) Ein neuer Chatbot: der Digitale Lotse, der einschätzt, ob ein Anspruch besteht
Wer während der Corona-Krise in finanzielle Nöte gerät, kann Unterstützungsleistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) beantragen. Seit rund zwei Monaten kann unter https://www.arbeitsagentur.de/m/corona-grundsicherung jeder für sich selbst prüfen, ob ein Anspruch auf Grundsicherung bestehen könnte. Über die Beantwortung von fünf Fragen kann der digitale Lotse eine erste Einschätzung vornehmen (Chatbot) und auf die passenden Antragsvordrucke verweisen. Der Digitale Lotse wird in den kommenden Monaten kontinuierlich optimiert.
Die Ergebnisse des Chatbot-Dialogs dienen ausschließlich der eigenen Orientierung. Kundinnen und Kunden können sich weiterhin telefonisch an ihr zuständiges Jobcenter wenden und sich beraten lassen.
3.) Die Kurzarbeit App der BA: optimierte Fassung in den App-Stores
Die Kurzarbeit App wurde im Zug der Corona-Krise speziell für Arbeitgeber neu entwickelt. Damit können sie Unterlagen und Nachweise zum Kurzarbeitergeld (KUG) digital an die zuständige Agentur für Arbeit senden.
Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sich dafür in den Onlinedienstleistungen der BA nicht zusätzlich anmelden bzw. registrieren. Nach dem Download der App können sie Unterlagen und Dokumente zu KUG-Anträgen per Smartphone-Kamera einscannen, hochladen und elektronisch versenden.
Über die eingegebene Postleitzahl wird der Betriebssitz ermittelt; die Dokumente werden automatisch an die richtige Stelle weitergeleitet. Seit dem 3. Juni 2020 gibt es die Kurzarbeit App in den App-Stores von Apple und Google:
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.arbeitsagentur.kurzarbeit
https://apps.apple.com/de/app/kurzarbeit-dokumente-senden/id1509198155?l=de
Der Download ist kostenlos.
Diese und weitere Informationen und Services stehen auch unter www.arbeitsagentur.de
PM Agentur für Arbeit Göppingen
