ver.di begrüßt Eisenmann-Vorstoß, Kurzarbeit in baden-württembergischen Kitas zu verhindern

ver.di Baden-Württemberg begrüßt die Initiative von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, die, wie die Südwestpresse heute berichtet, Kurzarbeit in baden-württembergischen Kindertagesstätten ausschließen soll.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Vom ersten Tag der Krise an fordern wir einen Ausschluss von Kurzarbeit in Kitas. Im Tarifvertrag Covid mit den Kommunen wurde dies auch ausdrücklich so geregelt. Dennoch wollen einige freie Träger und auch vereinzelt Kommunen im Land seit Wochen Beschäftigte in Kurzarbeit schicken, obwohl mehr als genug Arbeit vorhanden ist und die Fördergelder des Landes weiterlaufen. Gut, dass Kultusministerin Eisenmann jetzt eindeutig Position bezogen hat.“

Zusätzlich fordert ver.di die Landesregierung auf, die Elternbeiträge für die Zeiten, in denen keine Betreuung stattgefunden hat oder noch keine stattfindet, zu erstatten. Auch im Hinblick auf diese Forderung gibt es bereits positive Signale: Ministerin Eisenmann unterstützt das ver.di Anliegen, die Einrichtungen im Land weiter zu unterstützen. In einem Schreiben an den Ministerpräsidenten des Landes, das ver.di vorliegt, macht sie sich dafür stark, dass das Land den Trägern die Elternbeiträge erstattet.

Wenn nun die Mittel des Landes, die die Kita-Arbeit zu einem großen Teil refinanzieren, auch in der Krise sichergestellt werden, gibt es für ver.di weder für Kurzarbeit noch für die Erhebung von Beiträgen von Eltern, deren Kinder nicht in die Betreuung dürfen, irgendeine Rechtfertigung.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Das wäre ein wichtiges und gutes Signal an alle Beschäftigten in den Kitas und an alle Eltern. Die Landesregierung sollte jetzt schnell unverrückbare Pflöcke einschlagen.“

In den Kindertagesstätten des Landes ist für ver.di derzeit eher zu wenig als zu viel Personal vorhanden:

– Der Fachkräftemangel besteht nach wie vor, die erweiterte Notbetreuung ist von den Trägern zu gewährleisten.
– Risikogruppen können nur bedingt im direkten Kontakt mit den Kindern eingesetzt werden.
– Pädagogische Arbeit ist auch außerhalb der Kita möglich und sinnvoll, nein, ja sogar dringend erforderlich, angesichts der alarmierenden Berichte führender Pädagog*innen und des Kinderschutzes. Es ist wichtig, die Kontakte zu den Kindern zu halten und zu pflegen und ihre Entwicklung zu verfolgen. Das ist sehr zeitintensiv, wenn keine Gruppenangebote gemacht werden können.
– Zudem gelten die Infektionsschutzmaßnahmen, die nur eine begrenzte Anzahl von Personen in den Einrichtungen überhaupt zulassen. Das führt zu Einsätzen in festen Teams und kleineren Gruppen, die unter Umständen abwechselnd zur Betreuung da sind.

Binder: „Es gibt also mehr als genug zu tun mit dem ohnehin knapp vorhandenen Fachpersonal.“

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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