Dieser Arbeitsmarktbericht beginnt mit einer methodischen Vorbemerkung:
Die Daten der Arbeitsmarktstatistik werden jeweils zu einem Stichtag Mitte des Monats gezogen. Im zurückliegenden Monat war dies der 12. März. Die Auswirkungen der Pandemie und der hohen Sicherheitsvorkehrungen sind erst in der zweiten Märzhälfte spürbar geworden. Die vorliegenden Zahlen bilden die Entwicklung und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt noch nicht ab.
16 069 Frauen und Männer waren im März arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote weiter bei 3,6 Prozent
7 207 gemeldete offene Arbeitsstellen
Die Arbeitslosigkeit ist im März im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen leicht gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 16 069 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Minus im Vergleich zu Februar um 58 Personen oder 0,4 Prozent. Gegenüber März 2019 waren
1 986 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 14,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag weiter bei 3,6 Prozent (März 2019: 3,2 Prozent).
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 8 086 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
7 983 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
„Die aktuellen Zahlen zeigen, wie die Lage am Arbeitsmarkt wohl weitergegangen wäre, wären nicht die Corona-Pandemie und ihre gravierenden Auswirkungen auf das gesamte Land dazwischengekommen“, erklärt Thekla Schlör, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur. Denn: Die Arbeitsmarktstatistik greift alle relevanten Zahlen des Arbeitsmarktes jeweils zur Monatsmitte ab. Mitte März war zwar schon klar, dass das Virus den Weg auch nach Deutschland und die Region genommen hat, die Auswirkungen auf das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben waren zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht bekannt oder in dieser Dimension vorhersehbar. „Jetzt zu sagen, der Arbeitsmarkt hat sich jahreszeitüblich erholt und die Arbeitslosigkeit ist gesunken, wäre zwar mit Blick auf die Statistik richtig – und doch wieder nicht. Jetzt müssen wir die Entwicklung ohne Zahlen anschauen. Und die spricht eine klare Sprache: Das öffentliche Leben ist in weiten Teilen zum Erliegen gekommen. Nahezu alle Branchen mit wenigen Ausnahmen ächzen unter den Auswirkungen der Pandemie. Unsere höchsten Ziele sind jetzt: Arbeitsplätze zu erhalten und Betriebe schnellstmöglich über Kurzarbeitergeld zu informieren und dieses Geld auszuzahlen. Leistungen von Kundinnen und Kunden, inklusive Kindergeld, müssen zu deren Existenzsicherung zuverlässig ausgezahlt werden. An diesen Zielen arbeiten meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Hochdruck und höchstem persönlichen Einsatz“, lobt Schlör ihre Beschäftigten.
Die Arbeitsagentur und die Jobcenter sind sich der Verantwortung zur sozialen Sicherung bewusst, die sie in diesen Zeiten tragen. „Wir tun alles, dass Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II pünktlich auf dem Konto ist. Das gilt auch für Betriebe, die Kurzarbeitergeld beantragen“, so Schlör. Dazu wurden die Bereiche, die jetzt besonders gefragt sind, personell deutlich gestärkt. Allem voran unterstützen bei der Beratung und Bearbeitung von Kurzarbeitergeld Kollegen aus allen anderen Bereichen.
Arbeitsagentur und Jobcenter haben derzeit für Besucher geschlossen, sind aber über E-Services, E-Mail und telefonisch erreichbar. Dafür wurden zusätzliche Telefonnummern eingerichtet (siehe Infoblock).
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen
Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im März insgesamt 10 398 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 105 Personen oder 1,0 Prozent weniger als im Februar, aber 1 180 (plus 12,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 3,4 Prozent (Esslingen: 3,6 Prozent; Kirchheim: 3,6 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,8 Prozent und Nürtingen: 3,3 Prozent).
Im März 2019 lag sie bei 3,1 Prozent.
Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im März insgesamt 5 671 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 47 mehr (plus 0,8 Prozent) als im Februar, und 806 (plus 16,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 3,9 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,2 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,4 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen
Im März waren 256 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 21 Personen oder 8,9 Prozent mehr als vor einem Monat, und 28 Personen oder 12,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 607 Arbeitslose, 55 oder 3,5 Prozent mehr als im Vormonat, und 259 Personen oder 19,2 Prozent mehr als im März 2019.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Februar um 44 (minus 0,8 Prozent) auf 5 499 Personen gesunken. Das waren 571 Personen oder 11,6 Prozent mehr als im März 2019.
3 760 Menschen waren im März seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 16 Personen (plus 0,4 Prozent) mehr als im Vormonat, und 100 (plus 2,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen nahm um 24 Personen (minus 2,6 Prozent) ab und lag bei 896 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 49 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 5,8 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 64 Personen (minus 0,3 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im März bei 22 532 Personen. Das waren
2 228 (plus 11,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Angebot an Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im März 7 207 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber Februar ist das ein Rückgang um 211 Stellen (minus 2,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 3 706 Stellen (minus 34,0 Prozent) weniger. Der Rückgang der gemeldeten Stellen entfällt zu 75 Prozent auf die Zeitarbeit und das verarbeitende Gewerbe. Insgesamt wurden 1 913 Stellen neu gemeldet. Das waren 236 (minus 11,0 Prozent) weniger als im Februar, und 1 293 (minus 40,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsstellenmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4 907 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 5,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 3 793 als Zwischenstand 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
Zum Stichtag 30. September 2019 waren 312 660 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 108 (die geringe Veränderung wirkt sich prozentual nicht aus) mehr als im Vorjahresquartal. In Baden-Württemberg lag der Beschäftigungsaufbau noch bei 1,5 Prozent.
Infoblock:
Über diese Nummern sind Arbeitsagentur und Jobcenter telefonisch erreichbar:
Agentur für Arbeit Göppingen:
Hotline für Arbeitnehmer: 0800 4 5555 00* und 07161 / 9770-900**
Hotline für Arbeitgeber: 0800 4 5555 20*
Jobcenter Landkreis Göppingen:
Hotline für Arbeitnehmer: 07161 / 9770-751* und 07161 / 9770-901**
Hotline für Arbeitgeber: 0800 4 5555 20*
Jobcenter Landkreis Esslingen:
Servicenummer für Arbeitnehmer:
Standort Esslingen: 0711 / 90654-0**
Standort Kirchheim: 07021 / 7245-0**
Standort Nürtingen: 07022 / 2521-0**
Standort Leinfelden-Echterdingen: 0711 / 220627-0**
Und zusätzlich für alle Standorte:
Bei Fragen zu Geldleistungen: 0711 / 90654-177**
Bei Fragen zur Arbeitsvermittlung: 0711 / 22062-788**
Hotline für Arbeitgeber: 0800 4 5555 20*
*Der Anruf ist kostenlos
**Die Kosten richten sich nach dem jeweiligen Anbieter
PM Agentur für Arbeit Göppingen