Der Landkreis Göppingen ist startklar für die neue generalistische Pflegeausbildung. Am Donnerstag unterzeichneten Edgar Wolff, Landrat des Landkreises Göppingen, Gabriele Braun (Schulleiterin, Emil-von-Behring-Schule), Sabine Becker (Schulleiterin, Schule für Pflegeberufe der ALB FILS KLINIKEN GmbH) und Dagmar Klass (Schulleiterin, Diakonisches Institut für Soziale Berufe) den Kooperations- und Koordinierungsvertrag zur praktischen Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz. Die ersten Ausbildungsklassen können pünktlich zum 1. April 2020 starten.
“Gut Ding will Weile haben.” Mehrere Wochen beschäftigten sich die Pflegeschulen, die Personalabteilung der ALB FILS KLINIKEN GmbH und die Koordinatorin der generalistischen Pflegeausbildung aus dem Landkreis mit der Erstellung des neuen Vertragswerks. Mit der Unterzeichnung des Kooperations- und Koordinierungsvertrags wurde ein wichtiger Meilenstein zur Umsetzung der neuen generalitsischen Pflegeausbildung erreicht. Der Vertrag regelt die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure in der Umsetzung der neuen Ausbildungsform. Der Start der generalistischen Pflegeausbildung ist damit zum 1. April 2020 sichergestellt.
Mit dem Pflegeberufereformgesetz, das zum 01. Januar 2020 in Kraft trat, wurden die bisherigen Ausbildungen in der Alten-, Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in einer neuen generalistischen Pflegeausbildung vereint.
Was ändert sich für die Auszubildenden in der neuen Pflegeausbildung?
Zu Beginn der Ausbildung absolvieren die Auszubildenden im Umfang von 400 bis 460 Stunden einen Orientierungseinsatz beim Träger der praktischen Ausbildung. Dies kann beispielsweise ein Pflegeheim, ein Krankenhaus oder ein ambulanter Dienst sein. Nach dem ersten praktischen Einsatz folgen drei Pflichteinsätze mit jeweils 400 Stunden in den allgemeinen Versorgungsbereichen der stationären Akutpflege, der stationären Langzeitpflege und in der ambulanten Akut- und Langzeitpflege. Zusätzlich müssen zu diesen drei großen Pflichteinsätzen, ein Einsatz von 60 bis 120 Stunden in der pädiatrischen Versorgung absolviert werden. Im letzten Ausbildungsdrittel erfolgt ein Pflichteinsatz in der psychiatrischen Versorgung.
Durch eine gemeinsame Werbung der Vertragspartner für die neue Ausbildungsform soll die Zahl der Auszubildenden zunächst erhalten und künftig gesteigert werden. Ziel ist es, dass alle zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze zukünftig besetzt werden können. Die neue Ausbildungsform stellt für alle Beteiligten einen wesentlich erhöhten Koordinations- und Kooperationsaufwand dar. Aus diesem Grund hat der Landkreis frühzeitig reagiert und bereits zum September 2019 eine träger- und versorgungsbereichsunabhängige Koordinierungsstelle eingerichtet. Sarah Zythke, Koordinatorin der generalistischen Pflegeausbildung, arbeitet eng mit den Pflegeschulen, den Trägern der praktischen Ausbildung und den Praxiseinsatzstellen zusammen. Im Fokus steht die Entwicklung eines gemeinsamen Rotationsplans als Planungsinstrument zur Sicherstellung des angestrebten Abschlusses zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Landrat Wolff zeigt sich sehr erfreut, dass mit der Unterzeichnung des Vertrags ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung erreicht und damit die Grundlagen für eine höhere Attraktivität des Pflegeberufes im Landkreis Göppingen geschaffen wurden.
Der neue generalistische Abschluss wird in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt. Auch dies erhöht die Attraktivität des Pflegeberufes.
Foto: Edgar Wolff, Landrat des Landkreises Göppingen, unterzeichnete gemeinsam mit Dagmar Klass (Schulleiterin, Diakonisches Institut für Soziale Berufe), Sabine Becker (Schulleiterin, Schule für Pflegeberufe der ALB FILS KLINIKEN GmbH) und Gabriele Braun (Schulleiterin, Emil-von-Behring-Schule) den Vertrag (von links nach rechts).
PM Landratsamt Göppingen Kreisjugendamt – Bildungsbüro