ver.di ruft am Freitag die Beschäftigten der AOK zu Warnstreiks in Baden-Württemberg auf. Die Gewerkschaft rechnet landesweit mit über 500 Streikenden.
Zu einer zentralen Kundgebung werden in Ludwigsburg rund 350 Beschäftigte aus den AOK Bezirksdirektionen Stuttgart-Böblingen, Ludwigsburg-Rems-Murr, Neckar-Fils, Neckar-Alb, Heilbronn-Franken, Nordschwarzwald sowie der Hauptverwaltung und der ITSCare erwartet, die den ganzen Tag die Arbeit niederlegen. Weitere Streikorte sind bei den Bezirksdirektionen Rhein-Neckar-Odenwald in Mannheim, Ulm-Biberach und Ostwürttemberg in Ulm sowie Südlicher Oberrhein in Freiburg. Nach zwei Verhandlungsrunden hatten die Arbeitgeber lediglich Entgelterhöhungen von insgesamt fünf Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten. ver.di fordert für die Beschäftigten und Auszubildenden, die unter den Tarifvertrag mit der AOK fallen, unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 6,8 Prozent. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen für die unterschiedlichen Ausbildungsgänge auf ein einheitliches Niveau angehoben werden. ver.di fordert darüber hinaus einen jährlichen Zuschuss für gesundheitliche Maßnahmen sowie die Verbesserung von Aufstiegschancen in den ersten Beschäftigungsjahren. Die Arbeitgeber haben in der zweiten Verhandlungsrunde erklärt, dass sie die Entgeltrunde nicht mit ihrer Forderung nach Abschaffung der Sozialzuschläge belasten wollen. Dieser in Ihren Augen nicht mehr zeitgemäße Entgeltbestandteil soll zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die Agenda geholt werden. Entgelterhöhungen wurden in drei Stufen von zwei Prozent, 1,5 und 1,5 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten. Claudia Chirizzi, ver.di Landesfachbereichsleiterin: „Die Beschäftigten empfinden es als Affront, dass sie bis Ende 2022 gerade mal einen Ausgleich für die Inflation bekommen sollen.“ Die Streikversammlung findet am Freitag in Ludwigsburg statt, wo an diesem Tag sowohl die GPR-Vorsitzenden der AOKen der anderen Bundesländer als auch der neue Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, auf dem dortigen GETRAG Areal sein werden. Die Streikenden versammeln sich, nach einem Demozug durch die Innenstadt, dort um 11:00 Uhr zu einer Kundgebung. Die Verhandlungen werden am 25. und 26. Februar fortgesetzt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg