Hilfe beim Streit im Job: Egal, ob im Gastgewerbe, in der Ernährungsindustrie oder im Lebensmittelhandwerk – wenn es im Landkreis Göppingen zwischen dem Chef und den Beschäftigten knirscht oder sogar kracht, dann ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ihre Rechtsexperten auf den Plan. Insgesamt 65 Mal waren die juristischen Berater der NGG-Region Ulm-Aalen/Göppingen im vergangenen Jahr im Einsatz. In 47 Fällen ging es hierbei um Löhne und Gehälter, die zu spät oder gar nicht gezahlt wurden. Auch ungerechtfertigte Kündigungen und fehlendes Weihnachts- oder Urlaubsgeld waren nach Gewerkschaftsangaben häufig ein Thema. Für die Betroffenen erstritten die Rechtsprofis von der NGG Gelder in Höhe von knapp 121.000 Euro.
„Die Zahlen zeigen, dass sich längst nicht alle Arbeitgeber an Recht und Gesetz halten“, sagt Karin Brugger. Die Geschäftsführerin der NGG Ulm-Aalen/Göppingen geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus. „Besonders in kleineren Betrieben trauen sich viele Beschäftigte nicht, gegen den Chef vorzugehen – oft aus Angst um den eigenen Arbeitsplatz.“ Nach Angaben der NGG sind vorenthaltene Löhne und Tricksereien bei der Arbeitszeit gerade in Hotels, Restaurants und Bäckereien „alles andere als eine Seltenheit“.
Daher rät Brugger den Beschäftigten, sich bei Problemen professionellen Rat zu holen. „Unsere Rechtsexperten sorgen dafür, dass sie zu ihrem Recht kommen – notfalls auch vor Gericht.“ Die Palette reiche von A wie Abmahnung bis Z wie Zeugnis. Dabei kümmerten sich die gewerkschaftlichen Spezialisten auch ums Sozialrecht. So sei nach Gewerkschaftsangaben die Anfechtung fehlerhafter ALG-II-Bescheide ebenso ein Thema wie Streitigkeiten um die Anerkennung als Schwerbehinderte. Anspruch auf kostenlose Rechtsberatung und Rechtsschutz hat, wer Mitglied einer DGB-Gewerkschaft ist.
PM Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region Ulm-Aalen/Göppingen