Nachdem die Arbeitgeber der Versicherungswirtschaft in der zweiten Verhandlungsrunde am 30. Oktober lediglich Gehaltssteigerungen deutlich unterhalb der Inflationsrate bei einer Laufzeit von fast drei Jahren angeboten haben, ruft ver.di im Rahmen bundesweiter Warnstreikmaßnahmen in Baden-Württemberg in der kommenden Woche zu Arbeitsniederlegungen auf
Im Land werden am Montag Beschäftigte der Stuttgarter Versicherungen in einen ganztägigen Ausstand gehen. Erwartet werden mehrere hundert Streikende der Württembergischen Versicherung, der Allianz, von R+V, der Vereinigten Postversicherung und anderer Versicherungen. Am Dienstag legen Kolleginnen und Kollegen der Allianz und der Württembergischen Versicherung in Karlsruhe ihre Arbeit nieder. ver.di rechnet auch dort mit mehreren hundert Streikenden. Am Versicherungsstandort Mannheim soll in der darauffolgenden Woche gestreikt werden.
Ablauf Stuttgart am Montag:
zwei Demonstrationszüge:
9:00 Uhr Reinsburgstraße über Feuersee zum Gewerkschaftshaus;
9:30 Uhr von der Uhlandstraße zum Gewerkschaftshaus; Im Anschluss zentrale Kundgebung im großen Saal des DGB-Hauses.
Ablauf Karlsruhe am Dienstag:
9:00 Uhr Demonstrationszug Friedrich-Scholl-Platz zum Bürgerzentrum Südstadt (Henriette-Obermüller-Straße); ca. 9:30 Uhr zentrale Streikkundgebung im Bürgerzentrum Südstadt.
Die Arbeitgeber hatten am 30. Oktober nach fünf Nullmonaten in drei Schritten 1,7 Prozent, 1,2 Prozent und 1,1 Prozent bei einer Laufzeit von 34 Monaten angeboten. Umgerechnet auf die Laufzeit bedeutet dieses Angebot eine Erhöhung von durchschnittlich 1,18 Prozent pro Jahr für die Beschäftigten.
„Das ist kein verhandlungsfähiges Angebot“, so, Frank Hawel, Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen, „sondern unter Berücksichtigung der Inflation eine reine Nullnummer. Dagegen werden sich die Beschäftigten der Versicherungen nun zur Wehr setzen.“
ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem will ver.di eine neue Wahlmöglichkeit der Beschäftigten bei der Arbeitszeit durchsetzen.
Sie sollen künftig Tariferhöhungen in zusätzliche freie Tage umwandeln können. Daneben stehen in dieser Tarifrunde für ver.di die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und ein Rückkehrrecht auf Vollzeit für die heute tätigen Teilzeitbeschäftigten, die nicht unter die neue Brückenteilzeit fallen, auf der Agenda.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 29.11.2019 in München statt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg