Tarifrunde Uniklinika – erste Warnstreiks – ver.di übergibt morgen zur zweiten Verhandlungsrunde 8.000 Unterschriften

Nachdem gestern und heute kurze Warnstreiks und Aktionen in kämpferischer Stimmung mit mehreren hundert Beschäftigten der Unikliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm stattgefunden haben, wird ver.di morgen unmittelbar vor Verhandlungsbeginn den Arbeitgebern die Erwartungen der Beschäftigten in Form von Unterschriften übergeben. In den vergangenen zwei Wochen haben bereits rund 8.000 Kolleginnen und Kollegen die ver.di Forderungen unterschrieben und damit klar signalisiert, was sie von ihren Arbeitgebern in dieser Tarifrunde erwarten – und dass sie sich auch dafür einsetzen werden.

Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin: „Respekt und deutlich mehr Geld. Dafür stehen die Beschäftigten der vier Unikliniken in dieser Tarifrunde. Sie erwarten außerdem eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Und dafür sind sie auch bereit zu kämpfen. Das haben sie gestern und heute deutlich gezeigt.“

Bei der ersten Verhandlungsrunde zum Entgelt am 11. Oktober zwischen ver.di und den vier Unikliniken im Land hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Dieses wurde zwar für die zweite Runde am 25. Oktober angekündigt. Zuvor hatten die Arbeitgeber aber ver.di aufgefordert, Teile der Forderungen zurückzunehmen.

Gölz: „Wir gehen selbstverständlich morgen mit der gleichen Haltung in die Verhandlungen, dieses Mal auch mit dem Rückhalt von über 8.000 Unterstützungsunterschriften.“

Die Verhandlungen beginnen am Freitag um 10:30 Uhr im Waldaupark der SSB in Stuttgart. Die Unterschriften werden von einer Delegation aus Beschäftigten aller vier Kliniken direkt um 10.15 Uhr vor den Verhandlungen übergeben.

ver.di fordert für die rund 25.000 von diesem Tarifvertrag betroffenen Beschäftigten in Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 18 Monaten.

Um die Pflege zu stärken, hat der Gesetzgeber mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz die Refinanzierung von Entgeltsteigerungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Pflege garantiert. ver.di fordert deshalb für diese Beschäftigten 200 Euro im Monat zusätzlich.

Die Gewerkschaft erwartet Verhandlungen über einen Tarifvertrag alternsgerechtes Arbeiten sowie die zeitliche Höherbewertung der Samstags-, Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit: die Arbeitszeit zu diesen Zeiten soll mit dem anderthalbfachen Zeitfaktor bewertet werden.

Für die Auszubildenden soll es unter anderem 130 Euro mehr geben sowie fünf freie Lerntage pro Ausbildungsjahr, um sich besser auf die anspruchsvollen Prüfungen und Klausuren vorbereiten zu können.

Für die vier baden-württembergischen Uniklinika in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von dem rund 25.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärzt*innen fallen unter den Tarifvertrag Ärzte Länder, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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