Ein wahres Dilemma ist es, welchem Kommissar Bieler ausgesetzt ist.
Das Thema des Romans „Bielers Dilemma“ von Max Leonhard ist die Gerechtigkeit. Um sie geht es und um ihr Verhältnis zum Recht. Es geht nicht um Schuld, Rache, Sühne und Vergeltung. Diese Motive sind durchaus zeitgemäß und gültig wie eh und je. Sie sind die Grundlage jedes klassischen Kriminalromans und sie sind in unserer Gesellschaft nicht infrage gestellt. Aber Recht und Gerechtigkeit? Wie viel von der herkömmlichen Bedeutung dieser Begriffe ist heute noch übrig? Sind diese Werte, die einst zur ehernen Basis unseres Handelns gehörten, nicht längst dem nüchternen Pragmatismus zum Opfer gefallen, der alles bejaht, was Erfolg und Profit verspricht und jeden, der noch an Anstand und Rechtschaffenheit festhält, als anachronistischen Träumer und verächtlich als Gutmenschen bezeichnet? Könnte man dann nicht sagen, ein Roman über Recht und Gerechtigkeit sei veraltet?
Die Sensibilität gegenüber Verstößen gegen die Gerechtigkeit ist gesunken, dies ist zweifellos wahr.
Sicher hat jeder schon Situationen erlebt, in denen es schwierig ist, dazwischen Recht und Gerechtigkeit zu entscheiden, Herz und Verstand sich uneins sind.
Der Chefchirurg einer deutschen Herzklinik wird in Zürich ermordet aufgefunden.
Kommissar Bieler ermittelt und stößt auf eine Mauer des Schweigens …
Jeder der Verdächtigen hat letztlich ein Alibi und ist doch auf seltsame Weise in die Geschichte verstrickt. Möglicherweise aber steckt hinter den scheinbaren Zufälligkeiten ein teuflischer Plan und alle Akteure spielen nur ein dramaturgisch ausgeklügeltes Spiel.
Was wie ein Krimi beginnt, entwickelt sich mehr und mehr zu einem Roman über Recht und Gerechtigkeit und einer gnadenlosen Abrechnung mit den Machenschaften der Medizin, Justiz und Gesellschaft.
Obwohl alle Personen und Ereignisse des Romans „Bielers Dilemma“ frei erfunden sind, ist es Verlegerin Manuela Kinzel wichtig, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen. Das über 400 spannende Seiten starke Buch „Bielers Dilemma“, ISBN 978-3-95544-066-4, ist seit wenigen Wochen im Handel.
Autor Max Leonhard lebt und arbeitet als Maler, Bildhauer und Schriftsteller in Strobl am Wolfgangsee. Er wurde 1955 in Bozen geboren, erhält zunächst eine künstlerische Ausbildung, studiert dann Medizin und wird Künstler.
Aus akutem Geldmangel bewirbt er sich um eine Assistentenstelle an einer deutschen Herzchirurgie und steigt rasch zum ersten Oberarzt auf. Nach neun Jahren hängt er seinen Brotberuf an den Nagel und widmet sich wieder ausschließlich der Kunst und Literatur.
„Bielers Dilemma“ ist das Buch des Monats April 2017 im Manuela Kinzel Verlag.