Erstmals konnte, wie schon gestern berichtet, der Grüne Alexander Maier aus Göppingen im Wahlkreis 10 das Direktmandat erobern. Er verwies Simon Weißenfels von der CDU klar auf den zweiten Rang. In Geislingen konnte Nicole Razavi ihr Mandat denkbar knapp vor Eckhart Klein von den Grünen verteidigen.
Über die jeweiligen Regionallisten ziehen Sascha Binder und Peter Hofelich über die Zweitauszählung in den Landtag ein, genauso wie der Stuttgarter AfD´ler Dr. Heinrich Fiechtner, der im Wahlkreis Göppingen kandidierte. Da er auch im Stuttgarter Stadtrat sitzt, bleibt aber abzuwarten, ob er sich oft in seinem Wahlkreis blicken lassen wird. Der Zeitaufwand dürfte ihn leicht überfordern.
Für den Landkreis bedeutet dies, dass auf jeden Fall auch Göppinger Abgeordnete in einer Regierungskoalition sitzen werden. Wie die aber aussehen wird, ist völlig offen. Zurzeit ist fast alles möglich, auch wenn es noch ein paar Koalitionsausschlüsse gibt. Letztendlich geht es aber auch um Macht, und dann wird oft vergessen, was man vor der Wahl gesagt hätte. Am sichersten wäre eine Koalition zwischen Grüne und CDU, die hätte wohl auch den größten Rückhalt in der Bevölkerung, den die überwältigende Mehrheit will nach Meinungsumfragen wieder Winfried Kretschmann als Ministerpräsidenten. Auch möglich wäre eine Dreier-Koalition zwischen Grüne, SPD und FDP. Hier könnte die bisherige Politik am einfachsten fortgeführt werden. Aber auch ein Politikwechsel unter der Führung von Guido Wolf wäre möglich. Hier kann der Wahlverlierer, den die wenigsten Bürger als neuen Ministerpräsidenten haben wollen, entweder mit der SPD und der FDP oder aber mit der AfD und der FDP koalieren, allen bisherigen Ausschüssen zum Trotz.
Die Verhandlungen werden lange dauern, aber zu einem Erfolg führen. Neuwahlen sind eher unwahrscheinlich – sie würden nur die AfD weiter stärken.