Rund 650 Beschäftigte der Banken in Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim hatten heute ganztägig die Arbeit niedergelegt. Unmittelbar vor der vierten Verhandlungsrunde am Montag in Wiesbaden hat ver.di damit in Baden-Württemberg bereits den fünften Tag zum Warnstreik aufgerufen. Vorangegangen waren bereits insgesamt drei Tage Warnstreik bei den Bausparkassen und ein Streiktag bei den Banken.
Frank Hawel, ver.di Landesfachbereichsleiter: „Wir wollen, dass heute zum fünften und letzten Mal gestreikt wurde. Dazu müssen die Arbeitgeber am Montag aber deutlich mehr mitbringen als zu den ersten drei Verhandlungsrunden. Fünf Jahre Reallohnverlust von 2017 bis 2021 wird es mit uns nicht geben.“
In der dritten Runde hatten die Arbeitgeber ein Angebot abgegeben, das über die Laufzeit weniger als ein Prozent pro Jahr umfasst. Es besteht aus einer Erhöhung der Gehälter in drei Schritten: Nach sechs Nullmonaten in 2019, soll eine Erhöhung um 1,4 Prozent ab dem 1. August 2019 sowie jeweils ein Prozent ab dem 1. August 2020 und 1. August 2021 bei einer Laufzeit von 36 Monaten erfolgen.
ver.di fordert in der Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg