Sonntagsgedanken: Chapeau Mütter

Mütter erkennt man an ihrer Fürsorge, daran, dass sie ihre Kinder nähren und stärken, fördern und trösten, sie vor Gefahren schützen und ihnen Geborgenheit schenken. Mütter wollen das Beste für ihre Kinder, sie ermutigten sie, unterstützen und begleiten sie. Mütter gestalten für ihre Kinder anregende und fördernde Räume, sie bringen ihnen Anstand, Ehrlichkeit, Mut und Liebe bei.

Trotz dieser großen gesellschaftlichen Bedeutung genießen Mütter ein geringes gesellschaftliches Ansehen. Nicht zuletzt deshalb, weil Frauen, die bei ihren Kindern zuhause bleiben, unterschwellig vermittelt wird: „Ja klar, denen gefällt ihr Beruf nicht, sie wollen es sich bequem machen.“ Frauen die ihre Kinder in die Kinderkrippe geben, hören, dass sie nur Karriere und Geld im Kopf haben. Eine Zwickmühle, in der viele Frauen stecken. Ich meine, Mütterlichkeit ist in der Familie ebenso wie in der Berufswelt von grundlegender Bedeutung.

Mutter-Kind-Beziehungen (Säugetiere) gibt es schon seit annähernd 200 Millionen Jahren: Eine ungemein lange Zeit. So lange, dass wir von einem Mutterinstinkt sprechen müssen. Durch die Mutter-Kind-Beziehung entwickelte sich unser soziales Wesen, unsere Fähigkeit sich in andere Menschen hineinversetzen zu können, die Schnelligkeit mit der wir die Gefühle unserer Mitmenschen erkennen können, ebenso die Leichtigkeit, mit der wir die Erwartungen anderer an uns wahrnehmen und uns an ihnen orientieren können.

Forscher gehen sogar davon aus, dass aus dem Mutterinstinkt Sympathie, Mitgefühl, Zärtlichkeitsgefühle und Hilfsbereitschaft über die eigene Familie hinaus entstanden sind.

Überhaupt hätten wir ohne Zärtlichkeit, ohne Anregung, ohne verlässliche Beziehung, ohne elterliche Liebe die ersten Lebensjahre nicht unbeschadet überleben können.

Muttertag kann die Bedeutung des Mutterseins für uns ins Bewusstsein heben. Muttertag kann den unermesslich großen Beitrag von Mütterlichkeit für unsere Entwicklung als Menschen deutlich machen. Mütterliche Haltung und Fürsorge kann Modell für unseren Umgang miteinander sein. Ja sogar Vorbild für Führungspersonen in öffentlichen und privaten Einrichtungen: Gute Chefs sind wie gute Mütter.

Ich glaube, wenn wir uns an mütterlichem Einfühlungsvermögen und Fürsorge orientieren und ihr mütterliches Verhalten als Vorbild für unser Tun nehmen, drücken wir unseren Dank und unsere Anerkennung für sie am besten aus.

Hut ab, ihr mütterlichen Menschen!

 

Josef Priel, Westerheim

 

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