BUND bündelt Kräfte in Nürtingen, um mit landesweitem Biotopverbund Artensterben entgegenzuwirken

Umweltministerium, BUND Baden-Württemberg und Stadt Nürtingen weihen eine Biotopverbundmaßnahme ein. Die Maßnahme zeigt exemplarisch, wie der landesweite Biotopverbund umgesetzt werden kann

Rebhuhn, Feldlerche und helle Erdhummel drohen aus unseren Landschaften zu verschwinden. Auch in Baden-Württemberg geht die Artenvielfalt weiter zurück. Die Ursachen: Straßen, Bebauung und intensive Ackerflächen zerschneiden und zerstören Lebensräume. Das BUND-Projekt „Biotopverbund Offenland“, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert wird, kämpft gegen das Artensterben an, indem es in den Kommunen Nürtingen und Stockach Lebensräume für Tiere und Pflanzen aufwertet und mit Trittsteinbiotopen verbindet. Die von Umweltminister Franz Untersteller MdL, der Vorsitzenden des BUND Baden-Württemberg Dr. Brigitte Dahlbender und dem Technischen Beigeordneten der Stadt Nürtingen, Andreas Neureuther, eingeweihte Maßnahme schafft Blühstreifen und Blühflächen für Insekten und Feldvögel. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus dem Umweltministerium, dem Gemeinderat Nürtingen und der Verwaltung sowie Projektbeteiligte und Interessierte verfolgen den „Spatenstich“.

Auf der Galgenberg-Hochfläche in Nürtingen Neckarhausen werden mehrjährige Blühstreifen und Blühflächen eingesät. Die Einsaat erfolgt mit blütenreichen Mischungen aus regionalem Qualitätssaatgut. Durch einen lang anhaltenden Blühzeitraum liefern sie Pollen und Nektar während der gesamten Insektensaison. Dadurch wird die Nahrungsversorgung von blütenbesuchenden Insekten inmitten der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen entscheidend verbessert. Da der Aufwuchs auch im Winter stehen bleibt, bieten die Flächen ganzjährig Rückzugsräume für Feldlerche, Rebhuhn oder Feldhase.

Umweltministerium, BUND und Stadt Nürtingen: Gemeinsam für den Biotopverbund

Umweltminister Franz Untersteller MdL betonte bei der Einsaat:

„Um den landesweiten Biotopverbund umzusetzen, brauchen wir viele Partner, wie den BUND, die Maßnahmen initiieren und begleiten, motivierte Landkreise und engagierte Kommunen, vor allem aber verantwortungsvolle Landwirtinnen und Landwirte, die Flächen zur Verfügung stellen, und Bürgerinnen und Bürger und Schulen wie die Anna-Haag-Schule, die eine Maßnahmenumsetzung unterstützen und naturschutzfachlich wertvolle Brachflächen akzeptieren. Auch die vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden und den Landschaftserhaltungsverbänden ist ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Umsetzung und dauerhafte Sicherung von Biotopverbundmaßnahmen. Deshalb danke ich allen weiteren Beteiligten für das herausragende Engagement für den Biotopverbund.“ 

Dr. Brigitte Dahlbender, die Landesvorsitzende des BUND in Baden-Württemberg, sagt: „Damit Wildbienen nicht verhungern, müssen das Land Baden-Württemberg, die Landkreise und Kommunen sowie Privateigentümerinnen und Privateigentümer alle Möglichkeiten ausschöpfen, um eigene Flächen für einen Landesweiten Biotopverbund in Wert zu setzen. Durch den Bau von Straßen und Siedlungen werden die Lücken im Biotopverbund täglich größer. Umso wichtiger ist es, dass beispielsweise Landwirtinnen und Landwirte Flächen extensiv bewirtschaften und Kommunen Ausgleichsmaßnahmen zielgerichtet durchführen. Um den dramatischen Artenschwund in Schranken zu weisen, müssen wir alle Kräfte im Land jetzt bündeln und uns für mehr verbundene Lebensräume in Baden-Württemberg stark machen. Unser Dank gilt dem Umweltministerium für die Förderung des Modellprojektes „Biotopverbund Offenland“ und für die sehr gute Unterstützung.“

Andreas Neureuther, Technischer Beigeordneter der Stadt Nürtingen, ist überzeugt, dass Mensch und Natur davon profitieren, wenn Maßnahmen zur Aufwertung von Natur und Landschaft eingebettet in ein Gesamtkonzept umgesetzt werden: „Die Biotopverbundplanung sehen wir langfristig als Planungsgrundlage. Wir wollen uns als Teil der Region Stuttgart dynamisch entwickeln, umso wichtiger ist es Maßnahmen zur Aufwertung von Natur und Landschaft zielgerichtet durchzuführen. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, und regen auch andere Kommunen in Baden-Württemberg dazu an, Flächenkäufe oder Ausgleichsmaßnahmen im Sinn eines landesweiten Biotopverbunds zu realisieren.“

BUND-Projekt „Biotopverbund Offenland“

Die Wiedervernetzung und die nachhaltige Sicherung von Lebensräumen ist ein Schlüsselthema beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sowohl auf Bundes- als auch Landesebene. Im Projekt bringt der BUND seine Erfahrungen und Expertise ein, um den Biotopverbund in den Modellkommunen Nürtingen und Stockach umzusetzen. Mit  Workshops, Exkursionen oder einer Wanderausstellung sensibilisiert der Verband für die Bedeutung des Biotopverbunds.

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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