Klima-Apelle junger Menschen ernst nehmen

Zu den heutigen Fridays For Future-Demonstrationen erklären Lisa Badum, Sprecherin für Klimapolitik, und Margit Stumpp, Sprecherin für Bildungspolitik:

In mehr als tausend Städten weltweit und weit über hundert deutschen Städten gehen heute Kinder und Jugendliche für den Klimaschutz auf die Straße. Die jungen Menschen haben recht: Wir brauchen viel radikaleren Klimaschutz. In Berlin führen die Demonstrationen mitten durch das Regierungsviertel. Die Route ist nicht zufällig gewählt. Denn es ist dem Nichts-Tun der schwarz-roten Bundesregierung im Klimaschutz geschuldet, dass nun die jungen Menschen zu Tausenden auf die Straße gehen müssen. Und wir müssen die Bewegung ernst nehmen: Deshalb tragen wir Grüne heute das Thema als Aktuelle Stunde in den Bundestag. Warme Worte allein helfen hier aber definitiv nicht weiter. Wir brauchen einen raschen Ausstieg aus der Kohle, einen Umstieg auf saubere Mobilität und eine nachhaltigere Agrarpolitik. Und es braucht rasch ein wirksames Klimaschutzgesetz und nicht weitere Arbeitsgruppen und ein Klimakabinett.

Der Protest ist nicht nur beeindruckend, sondern auch höchst wichtig. Dabei ist die Diskussion um Fehlstunden scheinheilig. Wer heute am lautesten die Einhaltung der Schulpflicht beschwört, hat in der Vergangenheit den Politikunterricht verkümmern lassen. Bayern ist hier trauriges Schlusslicht. Es ist vielmehr an der Zeit, die Demokratiebildung in den Lehrplänen stärker zu verankern, den Politikunterricht aufzuwerten sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung oder Lernen durch Engagement zu stärken. Und das Vorurteil der unpolitischen Jugend wird durch Fridays for Future endlich widerlegt. Wir unterstützen die engagierten Schülerinnen und Schüler, die so leidenschaftlich für mehr Anstrengungen gegen die Klimakrise demonstrieren.

 

PM BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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