95,6 Prozent bei Urabstimmung im privaten Omnibusgewerbe für Arbeitskampf

In der Urabstimmung im Rahmen der gescheiterten Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe Baden-Württemberg haben sich 95,6 Prozent der befragten ver.di Mitglieder gegen das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot entschieden. Stattdessen wollen sie zur Durchsetzung der Forderungen in Streik treten. Damit sind ab sofort auch unbefristete Arbeitsniederlegungen möglich.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Das Ergebnis der Urabstimmung lässt keine Interpretationen zu: die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderungen zu kämpfen. Die Arbeitgeber haben nun noch bis Donnerstag Zeit, ihre ablehnende Haltung zu überdenken.“

ver.di hatte den WBO noch gestern Abend aufgefordert, bis Donnerstagmittag ein verbessertes Angebot abzugeben. Für diesen Fall steht die Gewerkschaft auch kurzfristig für Tarifverhandlungen zur Verfügung.

Schackert: „Wenn es bis dahin aber keine positiven Signale der Arbeitgeber gibt, werden wir wieder zu Streikmaßnahmen aufrufen.“ Das wurde auch dem Arbeitgeberverband mitgeteilt.

ver.di wird, anders als bei den vorangegangenen Warnstreiks, nicht mehr garantieren, dass Arbeitsniederlegungen 48 Stunden vorher bekannt gegeben werden. Auch sind ab jetzt mehrtägige Streiks möglich.

Schackert: „Das Ziel ist jetzt, schnell einen guten Abschluss zu erreichen. Deshalb werden wir den Druck deutlich erhöhen.“

Eines der bestreikten Unternehmen, die Stadtbus Schwäbisch Gmünd, hatte bereits angekündigt, freiwillig rückwirkend mehr zu zahlen, als die Arbeitgeber bei der dritten Verhandlungsrunde angeboten hatten. Wie angekündigt wird ver.di dies bei der Streikplanung respektieren.

Der Arbeitgeberverband WBO hatte in der dritten Verhandlungsrunde am 18. Februar 3,0 und 2,3 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten mit zwei Leermonaten angeboten. Damit würde sich die Lohnschere zum kommunalen Nahverkehr weiter öffnen. Die ver.di Tarifkommission hatte deshalb das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

In der Lohnrunde für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO fordert die Gewerkschaft 5,8 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit, der Abstand zum Tarifvertrag des kommunalen Nahverkehrs (TV-N) soll spürbar verringert werden. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 9.000 Beschäftigte der privaten Omnibusunternehmen in ganz Baden-Württemberg. Einen weiteren Verhandlungstermin gibt es nicht.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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