Sauerstoffarmut in Gewässern – Auf Abkühlung und Regen zu hoffen kann gut gehen – oder auch nicht

BUND: Umweltminister muss die wasserrechtlichen Ausnahmegenehmigungen von Atom- und Kohlekraft zurückzunehmen.

„Die Messwerte der LUBW zeigen deutlich: Neckar und Rhein werden jeden Tag noch ein bisschen wärmer. Doch der Sauerstoffgehalt in den Flüssen geht jeden Tag ein Stückchen zurück und nähert sich an manchen Messstellen der für Fische kritischen Grenze von vier Milligramm pro Liter“, sagt Gottfried May-Stürmer.  Der BUND  Baden-Württemberg, fordert Umweltminister Franz Untersteller auf, die Ausnahmegenehmigungen für Atom- und Kohlekraftwerke zum Weiterbetrieb bei Wassertemperaturen von über 28°C zurückzunehmen.

Am Hochrhein und an der Mosel ist es im Südwesten bereits zu Fischsterben gekommen. Auch bei Heilbronn hat der Fischereiverein Böckingen tote Karpfen aus dem Neckar gezogen. „Die Kraftwerke weiter laufen zu lassen und auf Regen am Donnerstag zu hoffen, ist ein verantwortungsloses Glücksspiel. Das Risiko ist hoch“, so May-Stürmer. „Das kann gut gehen, aber es kann auch daneben gehen. Bei den stetig steigenden Temperaturen kann niemand exakt voraussagen, wann die Grenze für größere Fischsterben erreicht wird.“

Die 28°C-Grenze ist ein Kompromiss zwischen Gewässerökologie und Stromversorgung, der noch aus einer Zeit stammt, als es kaum andere Stromquellen als Kohle- und Atomkraftwerke gab. Für empfindlichere Fischarten wie die Äsche sind 28°C schon zu viel. Heute erreichen die Photovoltaikanlagen in Deutschland bei der stabilen Hochdruckwetterlage täglich Leistungen von rund 30 Gigawatt und decken damit die Mittagsspitze im Stromverbrauch zuverlässig ab.


Weitere Informationen:

Die Wassertemperaturen steigen von Tag zu  Tag:

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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